Die Anzeichen für einen Smartphone Hack deuten oftmals nicht gleich auf die richtige Ursache hin. Denn es kann sein, dass einfach nur der Akku schneller entlädt als gewohnt oder dass das Handy sich von alleine ein- oder ausschaltet. Manchmal ist es auch sehr heiß oder es werden Anrufe angezeigt, die nie getätigt wurden. All diese Anzeichen sehen für Laien zunächst einmal wie ein ganz gewöhnliches technisches Problem aus.
Sie können aber auch ursächlich für ein viel tieferliegendes Problem sein, wie zum Beispiel für die Installation einer Malware. Nachfolgend schildern wir, welche Anzeichen darauf hindeuten, dass ein Android Smartphone gehackt wurde. Außerdem geben wir Tipps, was dagegen unternommen werden kann.
Inhaltsverzeichnis
7 Anzeichen für ein Hacking
Die folgenden sieben Anzeichen können darauf hindeuten, dass ein Android Smartphone gehackt worden ist:
1. Steigender Batterieverbrauch
Anwender von Smartphones wissen meistens, wie lang ihr Handy Akku hält. Gibt es allerdings einen ungewöhnlichen Schwund der Batteriekapazität, muss dies nicht auf einen altersschwachen Akku oder auf Apps hindeuten, die im Hintergrund laufen. Denn Malware kann ein Grund dafür sein, dass eine Batterie schneller als üblich leer ist.
2. Steigende Handyrechnungen
Wer eine Flatrate hat, zahlt normalerweise immer dieselben Gebühren. Fällt die Rechnung allerdings plötzlich und unerklärlich höher aus, ist es ratsam, die Telefonrechnung genau zu prüfen. Sind dort beispielsweise Abogebühren beinhaltet, die unbekannt sind oder gibt es Gebühren für Kreditkarten, kann dies darauf hindeuten, dass im Hintergrund ein Trojaner kostenpflichtige Apps installiert und anwählt oder dass die Daten der Kreditkarte gestohlen wurden.
3. Unerklärliche Abbuchungen auf dem Bankkonto
Wer seine Bankgeschäfte mit dem Smartphone online erledigt, sollte sein Konto kontinuierlich im Blick behalten. Das gilt auch an Wochenenden und Feiertagen, denn Banking Trojaner nutzen gerne diese Zeit, um zuzuschlagen und an das Ersparte zu gelangen. Daher sollte der Kontostand regelmäßig kontrolliert werden. Wurden unerklärliche Beträge abgebucht, kann es sein, dass sich dahinter ein Trojaner verbirgt.
4. Sinkende Bandbreite
Trojaner und Cyberkriminelle versenden Datenpakete und Phishing Mails – das bedeutet, dass viele Daten benötigt werden, da diese mit den Kontroll- und Befehlsservern ausgetauscht werden. Sinkt die Bandbreite, obwohl das Kontingent an Datenvolumen überhaupt nicht erschöpft ist, könnte dies ebenfalls ein Hinweis darauf sein, dass auf dem Smartphone Schadsoftware vorhanden ist.
5. Höhere Auslastung der CPU
Abhängig von der Ausstattung des Handys kann ein Prozessor schnell oder langsam Daten bewegen. Steigt allerdings die CPU Auslastung ungewöhnlich an und sinkt die Leistung, dann kann es sein, dass im Hintergrund Malware arbeitet. Alles dauert ewig lange, Browser und Apps bleiben hängen. Solch lange Wartezeiten können auf einen Befall mit Schadsoftware hindeuten.
6. Unbekannte Nachrichten an Kontaktdaten
Ist ein Telefon infiziert, kann es sein, dass automatisch Nachrichten über Messenger Dienste, wie zum Beispiel E-Mail oder Facebook an Leute aus der eigenen Kontaktliste gesendet werden. Meistens erfahren Betroffene davon erst, weil Freunde sie darüber informieren. In diesem Fall ist es ratsam, einen Antivirenscan durchzuführen und die Passwörter zu ändern.
7. Störungen und Ausfälle des Handynetzes
Auch Störungen bezüglich des Netzes können darauf hindeuten, dass auf dem Handy mobile Schadsoftware vorhanden ist. Natürlich gibt es auch andere Faktoren, wie zum Beispiel störende Türme oder ein Aufenthaltsort, an dem kein Netz verfügbar ist. Sollten sich solche Störungen allerdings ohne erkennbaren Grund ergeben, sollte unbedingt ein Scan auf Viren durchgeführt werden.
Wurde das Telefon gehackt, gibt es die folgenden Lösungsmöglichkeiten
- Falls noch nicht geschehen, sollte auf dem Smartphone Sicherheitssoftware installiert und ein Scan durchgeführt werden.
- Apps, die nicht persönlich heruntergeladen wurden, sollten gelöscht werden. Ausgenommen hiervon sind natürlich die Applikationen, die auch im Android Lieferzustand vorhanden waren.
- Riskante SMS sollten aus dem Nachrichten Bereich gelöscht werden.
- Im Anschluss wird noch einmal die Sicherheitssoftware und ein Scan ausgeführt.
- Sollten die Probleme weiterhin bestehen, ist es ratsam, das Smartphone auf Werkseinstellungen zurückzusetzen und anschließend mit einem Back-up wiederherzustellen.
- Um festzustellen, ob automatisierte Käufe durch den Trojaner durchgeführt wurden, sollten die Konten kontrolliert werden.
- Wurden solche Käufe getätigt, müssen die Passwörter erneuert und Karten gesperrt werden.
Diese Tipps verhindern Malware und Trojaner
Mit den folgenden Tipps wird der Datendiebstahl verhindert:
- VPN: Wer häufig in einem öffentlichen WLAN Netz unterwegs ist, öffnet Hacker die Möglichkeit, in das Telefon einzudringen. Denn dort sind die Aktivitäten für alle sichtbar. Daher empfiehlt sich die Verwendung eines VPNs. Dadurch sind die Onlineaktivitäten nicht für andere einsehbar.
- ChatGPT mit einem VPN nutzen: ChatGPT, der Chat Bot, der auf Künstliche Intelligenz beruht, ist eigentlich in der Anwendung sicher. Allerdings ist es dennoch ratsam, bei dem Chat einen VPN zu verwenden, auch wenn der Entwickler OpenAI behauptet, strenge Datenschutzrichtlinien anzuwenden und keine Daten abzugreifen.
- Schutzsoftware installieren: Was für den PC gilt, gilt natürlich auch für ein Smartphone. Die Installation von Sicherheitslösungen bietet die beste Verteidigungsmöglichkeit gegen Hackerangriffe.
- Passwortmanager nutzen: Eindeutige und starke Passwörter sind ebenfalls ein wichtiger Schutz vor Angriffe. Da es mittlerweile nicht selten ist, mehrere Duzend Apps auf dem Handy installiert zu haben, ist natürlich die Versuchung groß, hierfür immer dasselbe Passwort zu verwenden. Dies kommt natürlich Hackern entgegen, denn sollte es ihnen gelingen, dieses einzige Password zu knacken, haben sie Zugriff zu allen anderen Konten. Wer Angst hat, das Kennwort zu vergessen, kann einen Kennwortmanager verwenden und dort die Passwörter speichern.
- Regelmäßig updaten: Ein regelmäßiges Update des Betriebssystems und des Telefons sind ebenfalls sehr wichtige Maßnahmen, die dazu beitragen, das Telefon zu schützen. Denn mit Updates werden regelmäßig Schwachstellen behoben, die von Kriminellen gerne genutzt werden, um Malware zu installieren. Gleichzeitig sind sie wichtig, damit das Smartphone und die Apps reibungslos funktionieren.
- Smartphone vor Diebstahl schützen: Manche Hacker Angriffe sind nur dann möglich, wenn jemand das Smartphone auch physisch in den Händen hält. Daher sollte das Handy stets im Auge behalten werden. Die ordnungsgemäße Verwendung von PINs und Kennwörter sorgt dafür, dass im Fall eines Diebstahls die Cyberkriminellen keinen Zugang erhalten. Des Weiteren gibt es eine Verfolgungsfunktion auf den Geräten, mit der das Smartphone geortet werden kann oder mit der Daten gelöscht werden können.
- SIM-Karte sperren: So, wie ein Telefon mit einer PIN gesperrt werden kann, sollte auch die SIM-Karte gesperrt werden. Eine PIN dient dazu, um den Benutzer des Smartphones zu identifizieren und sicherzustellen, dass dieser befugt ist, es zu nutzen. Auch das Mobilfunknetz benötigt eine PIN für den Verbindungsaufbau. Mit dieser Sperre kann verhindert werden, dass beispielsweise das Smartphone in einem fremden Netz eingesetzt wird.
- App Stores von Drittanbietern meiden: Der für Android zuständige Google Play Store überprüft die dort gelisteten Apps standardmäßig auf deren Sicherheit. Solche Maßnahmen werden für Apps von Drittanbietern möglicherweise nicht durchgeführt. Dadurch ist es möglich, dass diese Drittanbieter Apps bösartige Schadsoftware installieren und Teil des Betrugs sind. Mittlerweile ist es Kriminellen gelungen, das Prüfverfahren zu umgehen. Dennoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die von dieser Plattform heruntergeladene App sicher ist, weitaus größer, als bei einer Applikation von einem unbekannten Anbieter. Sollte Google herausfinden, dass es sich um eine bösartige App handelt, wird diese sofort aus dem Store entfernt.
Zuletzt aktualisiert: 15. August 2023
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Technikaffin seit den Zeiten von Amiga 500 und C64 – mittlerweile aber eher mit deutlichem Fokus auf die Bereich Mobilfunk und Telekommunikation. Die ersten Artikel im Telco Bereich habe ich bereits 2006 geschrieben, seit dem bin ich dem Thema treu geblieben und nebenbei läuft mittlerweile auch noch ein Telefon- und Smartphone Museum um die Entiwcklung zu dokumentieren.