Alle Hersteller setzen derzeit auf richtig dünne Smartphones. Samsung hat bereits das Galaxy S25 Edge gezeigt und Apple wird mit dem iPhone 17 air einen vergleichbaren Weg gehen. Es gibt aber Grenzen. In einer Welt, in der Smartphones immer dünner, leichter und eleganter werden, wirkt das hervorstehende Kameramodul auf der Rückseite fast wie ein Fremdkörper. Doch wer glaubt, dass sich die physikalischen Grenzen der Optik einfach wegdesignen lassen, irrt. Denn trotz aller Fortschritte in der Miniaturisierung bleibt eines bestehen: Gute Bildqualität braucht Raum.

Licht braucht Fläche – und Sensoren brauchen Tiefe
Die Grundlage jeder Kamera ist das Licht. Um ein qualitativ hochwertiges Bild zu erzeugen, muss möglichst viel Licht auf den Bildsensor treffen. Je größer dieser Sensor ist, desto mehr Informationen kann er aufnehmen – insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen. Ein größerer Sensor bedeutet aber auch: mehr Platzbedarf. Und dieser lässt sich nicht beliebig reduzieren, ohne die Bildqualität zu beeinträchtigen.
Auch die Linse spielt eine entscheidende Rolle. Hochwertige Objektive bestehen aus mehreren Linsenelementen, die Licht bündeln, Verzerrungen korrigieren und Fokus ermöglichen. Diese optischen Systeme benötigen eine gewisse Tiefe, um korrekt zu funktionieren. Besonders bei Zoom- oder Ultraweitwinkelobjektiven ist der Platzbedarf nicht verhandelbar – zumindest nicht, wenn man auf Qualität setzt.
Moderne Smartphone-Kameras verfügen über optische Bildstabilisierung (OIS), die Bewegungen ausgleicht und für schärfere Bilder sorgt. Diese Technik basiert auf beweglichen Komponenten, die ebenfalls Platz benötigen. Hinzu kommen mechanische Elemente für Autofokus, variable Blenden oder sogar Periskop-Konstruktionen bei Teleobjektiven.
Zwar helfen KI-gestützte Algorithmen dabei, Bilder nachträglich zu optimieren – etwa durch Rauschunterdrückung, HDR oder Tiefenunschärfe. Doch diese digitalen Hilfsmittel können physikalische Grenzen nicht vollständig kompensieren. Ein kleiner Sensor bleibt ein kleiner Sensor, und eine flache Linse kann keine optische Tiefe simulieren.

Der Kompromiss: Design trifft Technik
Hersteller versuchen, die Kameramodule möglichst elegant in das Gehäuse zu integrieren – etwa durch abgestufte Designs, modulare Inseln oder spezielle Materialien. Doch die hervorstehenden Bereiche sind kein Designfehler, sondern Ausdruck technischer Notwendigkeit. Wer ein Smartphone mit exzellenter Kamera wählt, entscheidet sich bewusst für diesen Kompromiss.
Die Physik lässt sich nicht austricksen. Gute Kameras brauchen Platz – und das wird sich auch in Zukunft nicht vollständig ändern. Fortschritte wie Flüssiglinsen, faltbare Optiken oder neue Sensorarchitekturen könnten die Module zwar verkleinern, aber nicht eliminieren. Bis dahin bleibt die Kamerawölbung ein sichtbares Zeichen für ambitionierte Bildtechnik im Taschenformat.
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Technikaffin seit den Zeiten von Amiga 500 und C64 – mittlerweile aber eher mit deutlichem Fokus auf die Bereich Mobilfunk und Telekommunikation. Die ersten Artikel im Telco Bereich habe ich bereits 2006 geschrieben, seit dem bin ich dem Thema treu geblieben und nebenbei läuft mittlerweile auch noch ein Telefon- und Smartphone Museum um die Entiwcklung zu dokumentieren.