Auf Samsung‑Smartphones der Galaxy A‑ und M‑Serie in Regionen wie dem Nahen Osten und Nordafrika wurde eine vorinstallierte App namens AppCloud entdeckt, die mit dem Unternehmen IronSource verbunden ist. Diese Software gilt als nicht deinstallierbar und wird von digitalen Bürgerrechtsgruppen und Sicherheitsexperten als Spyware eingestuft, da sie sensible Nutzerdaten sammelt und ohne klare Zustimmung weitergibt.
In Europa und in Deutschland gab es diese Fälle bisher noch nicht. Die Installation der App scheint daher nur regional eingeschränkt erfolgt zu sein.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund der Kontroverse
- AppCloud als Bloatware: Seit 2022 wird die AppCloud‑Software auf bestimmten Samsung‑Geräten ausgeliefert. Sie ist tief ins Betriebssystem integriert und lässt sich nur mit Root‑Rechten entfernen
- Entwickler: Die App stammt von IronSource, einem israelisch gegründeten Unternehmen, das inzwischen zu Unity Technologies gehört
- Datensammlung: Untersuchungen zeigen, dass AppCloud Daten wie Standort, IP‑Adresse, Geräte‑Fingerprints und persönliche Details erfasst – oft ohne explizite Zustimmung der Nutzer
- Reinstallation nach Updates: Selbst wenn Nutzer die App deaktivieren, taucht sie nach System‑Updates erneut auf
- Regionale Fokussierung: Besonders betroffen sind Geräte, die in Westasien und Nordafrika verkauft wurden. Dort sprechen Organisationen wie SMEX von „erzwungener Überwachung“
Kritik und Risiken
- Digitale Rechte: Bürgerrechtsgruppen bezeichnen AppCloud als „Spyware“ und warnen vor einem erheblichen Privatsphäre‑ und Sicherheitsrisiko
- Transparenzproblem: Eine öffentlich zugängliche Datenschutzrichtlinie für AppCloud fehlt oder ist schwer auffindbar
- Lieferketten‑Risiko: Da die App offiziell über Samsung ausgeliefert wird, sehen Experten ein strukturelles Problem in der Software‑Lieferkette
Einordnung
Die Vorwürfe gegen Samsung und IronSource haben 2025 erheblich an Aufmerksamkeit gewonnen. Während Samsung bislang keine umfassende Stellungnahme veröffentlicht hat, fordern digitale Rechteorganisationen mehr Transparenz und die Möglichkeit, solche Apps vollständig zu entfernen. Für Nutzer bedeutet dies, dass sie auf betroffenen Geräten nur mit Root‑Zugriff Kontrolle über AppCloud erlangen können – was für die meisten nicht praktikabel ist.
Fazit: Die IronSource‑AppCloud auf Samsung‑Geräten wird von Experten und NGOs als invasive, nicht deinstallierbare Software eingestuft, die erhebliche Datenschutzrisiken birgt. Besonders Nutzer in MENA‑Regionen sind betroffen, doch die Debatte wirft auch global Fragen zur Verantwortung von Herstellern bei vorinstallierter Software auf.
Ist AppCloud auf dem eigenen Samsung vorhanden?
Um zu prüfen, ob AppCloud (die IronSource‑Software) auf einem Samsung‑Smartphone installiert ist, kann man einige einfache Schritte durchführen:
1. Über die App‑Liste
- Öffnen Sie Einstellungen → Apps.
- Tippen Sie auf Alle Apps anzeigen.
- Suchen Sie nach AppCloud oder nach dem Paketnamen
com.ironsource.appcloud(teilweise auch unter Aura zu finden) - Falls vorhanden, wird die App hier angezeigt. Sie lässt sich meist nur deaktivieren, nicht vollständig deinstallieren.
2. Über den App‑Drawer / Startbildschirm
- Manche Geräte zeigen AppCloud als Symbol im App‑Drawer.
- Wenn ein App‑Icon vorhanden ist, lässt es sich direkt öffnen und identifizieren.
Einschränkung der App ist möglich
Um die Funktionen von AppCloud auf einem Samsung‑Smartphone einzuschränken, gibt es einige wirksame Schritte. Zunächst lässt sich die App über die Einstellungen deaktivieren: Dazu öffnet man die Geräteeinstellungen, wechselt in den Bereich Apps, sucht nach AppCloud und wählt dort die Option Deaktivieren. Damit wird verhindert, dass die Anwendung aktiv im Hintergrund läuft. Zusätzlich empfiehlt es sich, im Galaxy Store die Hintergrunddaten für AppCloud zu blockieren, sodass keine automatischen Datenübertragungen mehr stattfinden können. Schließlich sollte in den Systemeinstellungen die Berechtigung „Allow from this source“ deaktiviert werden, um zu verhindern, dass AppCloud eigenständig Inhalte oder Anwendungen aus externen Quellen installieren darf. Durch diese Kombination aus Deaktivieren, Einschränken der Hintergrundaktivität und dem Entzug von Installationsrechten lässt sich die Wirkung der App deutlich reduzieren, auch wenn eine vollständige Entfernung ohne Root‑Zugriff nicht möglich ist.
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Technikaffin seit den Zeiten von Amiga 500 und C64 – mittlerweile aber eher mit deutlichem Fokus auf die Bereich Mobilfunk und Telekommunikation. Die ersten Artikel im Telco Bereich habe ich bereits 2006 geschrieben, seit dem bin ich dem Thema treu geblieben und nebenbei läuft mittlerweile auch noch ein Telefon- und Smartphone Museum um die Entiwcklung zu dokumentieren.
