Testbericht: Virtual Reality mit der VR One von ZEISS

In virtuelle Welten eintauchen und somit das Gefühl haben hautnah im Geschehen zu sein, eben wie in der Realität – Bereits möglich oder doch nur ein ferner Traum der Zukunft? Tatsächlich rückt das Thema Virtual Reality immer stärker in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesse. Vorreiter und Hoffnungsträger sind die VR-Brillen von Oculus, die erstmals im August 2014 auf der weltweit größten Computerspielmesse Gamescom vorgestellt wurden. Mittlerweile ziehen weitere Tech-Unternehmen mit eigenen VR-Modellen nach und wir haben uns (wie angekündigt) die VR One vorgenommen und ein wenig getestet.

Was ist Virtual Reality?

In Virtual Reality werden in Echtzeit, Darstellungen und gleichzeitig die eigene Wahrnehmung zur Wirklichkeit. Möglich macht das, eine interaktive, virtuelle Umgebung bei der jedoch spezielle Ausgabegeräte (bspw. VR-Brillen) benötigt werden. Mit der zugehörigen Software wird der VR-Effekt erzeugt.

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VR One mit zwei Handy-Einschüben

Die VR One von ZEISS – VR for Everyone

Als Unternehmen, welches weltweit führend im Bereich der Optik ist, stellt auch ZEISS seine eigene VR-Brille mit dem Namen VR ONE dem VR-Markt vor. Dabei wird das eigene Smartphone, mittels einer ausgeklügelten Optik und Mechanik, in eine VR-Brille umgewandelt und das erstaunlich günstig: Bereits ab 99 Euro, ist das VR-Headset von ZEISS für den Heimgebrauch erhältlich, bisher aber nur im Online-Verkauf.

Alles was man für den VR-Genuss noch zusätzlich braucht, ist ein Smartphone mit einer Displaygröße zwischen 4,7 und 5,2 Zoll, eine geeignete VR-App und ein sogenanntes Tray, eine Art passforme Hülle, in der später das Smartphone eingesetzt wird.

Im Test – Die VR ONE von ZEISS

Bevor man in den VR-Genuss mithilfe der VR ONE von ZEISS kommt, sollte zuerst das passende Smartphone zur Hand sein. Denn zum Lieferset der VR ONE gehören jeweils ein Tray (Passhülle) für das Smartphone Samsung Galaxy S5 oder das Computer Aided Design-Daten zur eigenen Herstellung von Musterbauteilen (Rapid Prototyping) der Trays, mithilfe von 3D Druck, für weitere Smartphones veröffentlicht. Spätere Modelle sollen jedoch in Planung sein und zudem Computer Aided Design-Daten zur eigenen Herstellung von Musterbauteilen (Rapid Prototyping) der Trays, mithilfe von 3D Druck, für weitere Smartphones von ZEISS veröffentlicht werden.

VR ONE -Tray und Passgenauigkeit

Wer keinen 3D-Drucker zur Hand hat, der behelfe sich mit eigenen Ideen bei kleineren Modellen, denn das Smartphone muss lediglich im Tray Halt finden und solange, der Display des Smartphone unbedeckt bleibt, sind der Fixierung des Smartphone im Tray keine Grenzen gesetzt. Im Test reichte lediglich ein bisschen Zellstoff, um die Lücke im Tray zu füllen. Fand aber nur Anwendung beim Samsung Galaxy S3, der Tray für das iPhone 6 passte hingegen wie angegossen. Die Passgenauigkeit verblüffte und hielt das iPhone 6 fest, egal wie man das Tray bewegte. Das Einsetzen und das Herausnehmen des Smartphone ist relativ einfach: Das Smartphone einfach in die Hülle setzen und später wieder heraus drücken.

Die Auswahl an VR-Apps und Qualität

Sobald das Smartphone in die Hülle passt, wird zur Funktion unbedingt eine VR-Software (Suche nach: cardboard VR) benötigt. Diese lässt sich sowohl im App-Store, als auch im Google play Store downloaden. Hier fiel auf das im Store für Android deutlich mehr Apps zur Auswahl stehen, als im App-Store von Apple. Dennoch stehen in beiden Stores eine ganze Reihe kostenloser Anwendungen zur Auswahl. Im Test tauchte man in eine ferne Ozeanwelt ab, streifte mit Dinosauriern durchs Gebüsch, gruselte sich in einem Horrorhaus, schoss in einem Gehirn rote Neuronen ab oder blickte sich einfach sanft durch Landschaftsbilder.

Die VR ONE – So geht es und so fühlt es sich an

Nachdem man das Smartphone, in die Hülle gesetzt oder fixiert hat, gilt es erst einmal die App zu starten und vor allem den Sound anzustellen. Dabei wird der Tray mit dem Smartphone seitlich in die VR-Brille vorsichtig eingeschoben. Selbstverständlich liegt bei der VR ONE auch eine Anleitung dabei, jedoch erschließt sich das Prinzip fast von allein. Denn die VR ONE ist lediglich nur das Ausgabegerät, eben einfach eine Brille zum Aufsetzen. Der Rest macht das Smartphone mit der VR-App. Extra Einstellungen braucht man deswegen nicht vorzunehmen, denn die “Eyebox” der VR ONE ist so groß, dass sie die Pupillendistanz von mehr als 90 Prozent der Bevölkerung abdeckt. Zudem lässt sich beim Aufsetzen, die Brille am Kopf mit den Schlaufen festmachen, sodass diese nicht verrutscht. Der weiche Schaumstoff und der Platzhalter für die Nase, sorgen außerdem für ein sehr angenehmes Tragekomfort.

Nach dem Aufsetzen der VR-One, schaut man durch den durchsichtigen Frontschild nun direkt auf den Display des Smartphone und das ohne durch äußere Lichteinflüsse abgelenkt zu werden. Die VR ONE hält „dicht“ und das Sichtfeld passt sich automatisch dem Smartphone-Display an. Dann der virtuelle Raum direkt vor dem Auge, der erste „Ah-Effekt“ folgt und damit die Frage, nach erstem zögerlichen hin- und herblicken, wie steuert man? Die Steuerung läuft hierbei über die Blickrichtung und wie lange ein bestimmter Blickpunkt fixiert wird. Klingt einfach, braucht aber zuerst etwas Orientierung und Übung. Je nach App, muss man sich mit dem Kopf mehr oder minder drehen und wenden. Das Gefühl sich in einem Raum zu befinden, kommt schließlich nicht von ungefähr.

Die VR-App, die im Text am meisten beeindruckte, war eine Art Rollercoaster-Game (erhältlich im App Store) im menschlichen Gehirn, auf der man entlang von Nervenbahnen auf rote Neuronen schoss. Sehr bald, war man im virtuellen Raum eingedrungen und hielt Ausschau nach den roten Nervenknoten. Für einen kurzen Moment war man im Spiel völlig versunken und musste mit regen Kopfbewegungen den Raum durchsuchen. Als das Spiel endete und einem die ermittelte Punktzahl zu einem weiteren Versuch animierte, hatte man durchaus das Gefühl gehabt, für einen Moment in einer anderen Realität abgetaucht zu sein. Und das Trotz der vorhandenen Pixel im Bild, die je nach App schwächer und stärker ausfallen können. Ein ganz klares Bild, konnte im Allgemeinen jedoch nicht dargestellt werden. Das ist mitunter auch der hohen Auflösung der VR ONE geschuldet.

Fazit: Die VR ONE ist für den Heimgebrauch eine durchaus interessante Erfahrung, ob es sich jedoch lohnt, so viel Geld für einen doch relativ kurzen Spaß auszugeben, bleibt erst einmal abzuwarten. Entwickelt sich jedoch der VR-Markt in seinen Anwendungsmöglichkeiten für VR-Brillen (bspw. Qualität der cardborad VR-Apps) weiter, dann ist der Kauf durchaus seinen privaten Spaß wert.


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4 Gedanken zu „Testbericht: Virtual Reality mit der VR One von ZEISS“

      • Kann ich schlecht in Worte fassen. Konnte aber beide auf der IFA in Berlin austesten. Es kann zwar auch daran gelegen haben das die Zeiss nur ein Vorabmodell war, aber die von HTC wirkte einfach reeller. Man hatte das Gefühl man wäre wirklich da. Beid er Zeiss wirkte vieles sehr abgehackt und man bekam öfters zu spühren, dass man in einer virtuellen Umgebung ist. Vielleicht lag es auch nur an der Software. Keine Ahnung… so genau kenne ich mich noch nicht aus, aber vom Gefühl her war die von HTC besser.

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        • Die HTC Brille setzt auf einen eigenen Bildschirm samt Anschluss an den PC. Da ist die Rechenleistung und auch die Darstellung natürlich deutlich besser. Bei der VR One hängt viel davon ab welches Handy man damit verwendet und wie die Auflösung des Handys ist. Hab mal das S4 ausprobiert, da ist es sehr pixelig, beim iPhone 6 dagegen deutlich besser.

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