Bundesnetzagentur: „Vodafone Pass“ muss angepasst werden

Die Bundesnetzagentur hat das Angebot der sogenannten Vodafone-Pässe geprüft und nun ein Ergebnis vorgelegt. Mit diesen Angeboten können Kunden des Unternehmens Dienste aus einem entsprechenden Bereich kostenfrei nutzen. Damit ist beispielsweise kostenfreies Streaming oder auch kostenfreies Chatten möglich, das entsprechende Datenvolumen wird nicht berechnet. Teilweise gibt es diese Pässe kostenfrei mit zum Tarif, man kann aber gegen eine Gebühr auch zusätzliche Pässe buchen.

Die Bundesnetzagentur hält das Angebot nach der aktuellen Prüfung grundsätzlich für zulässig. Auch einen Verstoß gegen die Netzneutralität sieht die Behörde nicht.

Vodafone Pass kann weiterhin gebucht werden, jedoch sind Anpassungen für die Nutzung in der EU erforderlich. Wir sorgen dafür, dass Vodafone Pass auf Reisen genutzt werden kann wie zu Hause„, erläutert Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. Kritikpunkte der Bundesnetzagentur zur Netzneutralität hat Vodafone zwischenzeitlich ausgeräumt.

Die geforderten Änderungen am Angebote sehen wie folgt aus:

  • Die Leistungen aus dem Vodafone-Pass können derzeit nur im Inland genutzt haben. Das sieht die Bundesnetzagentur in Hinsicht auf die geltenden Roaming-Regelungen in der EU kritisch. Die Behörde fordert daher, dass Vodafone das Angebot auch für die Nutzung in der EU öffnet. Verbraucherinnen und Verbraucher sollen die Möglichkeit haben, den Vodafone Pass im EU-Ausland genauso wie zu Hause zu nutzen, das heißt ohne ihr nationales Datenvolumen beim Roaming zu verbrauchen.
  • Inhalteanbieter bei „Vodafone Pass“  konnten bisher nur teilnehmen, wenn sie auch eine App angeboten hatten. Auch dies sah die Bundesnetzagentur als ein Problem an, denn für solche Dienste muss eine transparente, offene und diskriminierungsfreie Teilnahme möglich sein. Mittlerweile hat Vodafone aber die Verträge angepasst und auch die Verträge offen gelegt – man war damit den Anforderungen der Bundesnetzagentur gefolgt.

Wenn diese Bedingungen umgesetzt werden, sieht die Behörde keine weiteren Probleme für das Angebot.

Verbraucherzentrale und Chaos Computer Club wollen Angebot verbieten

Für den Verbraucherzentrale Bundesverband fällt dagegen die Bewertung anders aus: die GigaPass Optionen benachteiligen kleine Unternehmen, denn sie  müssen die rechtlichen und technischen Vorgaben der Vodafone* GmbH einhalten. Auch nicht-kommerzielle Angebote und Initiativen leiden darunter. Darum sind die Angebote ein Verstoß gegen die Netzneutralität und müssen nach Ansicht des Bundesverbandes verboten werden.

Im Original heißt es:

Die Tarifoption „Vodafone* GigaPass“ der Vodafone GmbH ist aus Sicht des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) nicht vereinbar mit den Regeln der Netzneutralität. Der vzbv fordert die Bundesnetzagentur (BNetzA) deshalb auf, den Tarifzusatz zu verbieten.

„Die Koalitionäre sollten sich darauf verständigen, dass die BNetzA noch weitergehende Sanktionsmöglichkeiten für solche Zero Rating-Angebote erhält. Das europäische Recht bietet genug Spielraum“, so Lina Ehrig, Leiterin des Teams Digitales und Medien beim vzbv.

Auch der Chaos Computer Club hatte die Angebote von Vodafone bereits kritisiert und darin einen Verstoß gegen die Netzneutralität gesehen.

Zuletzt aktualisiert: 15. Juni 2018


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