Gigaset GS185 im Test – was kann das neue Smartphone „made in Germany“? – „Bocholt, ich komm´ aus dir“, das ist sehr frei nach einem Hit von Herbert Grönemeyer. Das Gigaset GS185 wird komplett in Bocholt zusammengesetzt und ist somit nach langer Zeit wieder das erste Handy beziehungsweise in dem Fall Smartphone Made in Germany. Grönemeyer besang natürlich Bochum und nicht Bocholt, aber in Bochum (bei Nokia) lief vor zehn Jahren das letzte deutsche Handy vom Band, somit schließt sich der Kreis.
Wobei letztlich nur die Verpackung und die gedruckte Anleitung komplett in Deutschland hergestellt werden. Die elektronischen Bauteile stammen indes von Zulieferbetrieben in Asien. Neben der Montage, werden in Bocholt auch die Smartphones entworfen und an spezielle Anforderungen von Großkunden und Netzbetreibern angepasst. Darüber hinaus wird bei Gigaset in Bocholt hauptsächlich auf Roboter gesetzt. Die Produktionslinie benötigt nur acht Mitarbeiter pro Schicht, also insgesamt 24 bei einem 3-Schicht-Betrieb. (Quelle) Nichtsdestotrotz ist das Gigaset GS185 mit „Made in Germany“ sehr gut vermarktbar. Diesbezüglich gab es kürzlich einen Bericht im ARD Mittagsmagazin, welcher hier eingebunden ist:
Gigaset hat uns freundlicherweise das GS185 zum Test bereitgestellt. Allerdings bin ich kein „Smartphone-Freak“, somit wird es vielmehr aus einer Smartphone-Einsteiger-Perspektive betrachtet. Ich habe bisher lediglich zwei Smartphones genutzt, wobei mein aktuelles (Samsung Galaxy S5 neo) auch bereits „veraltet“ ist.
Inhaltsverzeichnis
Verpackungsinhalt des Gigaset GS 185
Die Verpackung ist relativ unspektakulär und vergleichsweise simpel. Man muss eine Lasche abreißen und kann dann die Verpackung aufklappen. Das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf dem Produkt und nicht der Verpackung. Nichtsdestotrotz ist beispielweise die Verpackung des Gigaset GS170 edler. Das Smartphone wurde in einer Box mit abnehmbaren Deckel – wie beim iPhone – verpackt, so dass man die Verpackung bei Bedarf auch in ein Regal stellen könnte.
Auf der Rückseite der Verpackung sind die technischen Eckdaten des GS185 aufgelistet. Das Wichtigste ist natürlich das Smartphone selbst. Das Gigaset GS185 ist dort zunächst mit einer Display-Schutzfolie versehen. Die Folie dient zugleich als „Wegweiser“, denn darauf wird angezeigt, wo sich beispielsweise der SIM-Kartenslot, die Ein/Aus-Taste oder das Mikrofon befinden. Des Weiteren befindet sich ein Ladegerät nebst microUSB zu USB-A-Kabel in der Verpackung. Das ist ein kleiner Kritikpunkt, denn mittlerweile gibt bereits USB-C-Kabel. Darüber hinaus sind Kopfhörer und eine Nadel zum Öffnen des SIM-Faches mitgeliefert. Das Kartenfach bietet Platz für zwei SIM-Karten plus eine microSD-Karte zwecks Speichererweiterung. Es ist sehr gut diese Option zu haben, denn der interne Speicher von 16 GB ist zwar ausreichend, aber dennoch nicht allzu üppig.
Zu guter Letzt befindet sich noch eine sehr kurze Anleitung anbei, welche jedoch mit einen QR-Code versehen ist. Leider führt diese Verbindung nicht direkt zum Handbuch des Gigaset GS185, sondern lediglich zum Service-Bereich von Gigaset. Wenn man dort jedoch nach dem GS185 sucht, dann findet man die Bedienungsanleitung des Smartphones.
Design und Handhabung des Gigaset GS185
Das Smartphone besteht aus Kunststoff und ist in den Farben Midnight Blue und Metal Cognac erhältlich. Es besitzt kratzfestes 2,5D-Glas mit einer schmutzabweisenden Oberfläche. Die Vorderseite ist abgerundet und das GS185 liegt sehr gut in der Hand. Zum einen ist es mit 5,5 Zoll noch nicht zu groß, zum anderen gehört es mit 149 Gramm zu den „Leichtgewichten“.
Das Smartphone im 18:9-Format löst mit 1.440 x 720 Pixel zwar „nur“ in HD+ auf, aber die Pixeldichte von 293 PPI ist in der allgemeinen Handhabung und bei Spiele-Apps oder Youtube-Videos vollkommen ausreichend. Im Freien liefert das Gigaset GS185 eine solide Leistung, bei direkter Sonneneinstrahlung gerät das Smartphone jedoch an seine Grenzen. Das Smartphone arbeitet natürlich weiter, aber man erkennt wenig auf dem Display und muss sich entsprechend einen schattigeren Platz suchen. Das Problem tritt jedoch mitunter auch bei anderen Smartphones auf.
Technische Daten zum Gigaset GS185
Für die Leistung des Gigaset GS185 sorgt der Qualcomm Quad-Core Prozessor Snapdragon 425. Der Prozessor ist aus dem Jahr 2016. Die vier Kerne sind mit maximal 1,4 Gigahertz getaktet. In diesem Bereich wäre noch ein wenig Luft nach oben, allerdings ist das GS185 mit 179 Euro vergleichsweise günstig. Dementsprechend kann man natürlich nicht überall mit den neuesten Stand der Technik rechnen. Als Betriebssystem fungiert die Android-Version 8.1 Oreo.
Der Arbeitsspeicher beträgt 2 und der interne Speicher 16 Gigabyte. Letzterer ist per microSD-Karte um 256 GB erweiterbar. Das Dual-SIM-Smartphone verfügt über einen Fingerabdrucksensor auf der Rückseite des Smartphones. Dieser befindet sich mittig im oberen Drittel, die Einrichtung des Fingerabdruckes ging erstaunlich schnell. Es können bis zu fünf Fingerabdrücke gespeichert werden. Darüber hinaus gibt es einen UKW-Radioempfänger und Bluetooth 4.2, allerdings verzichtet man auf NFC (Near Field Communication). Das Gigaset GS185 unterstützt VoLTE (Voice over LTE) und VoWiFi (Voice over Wifi) und setzt auf HD Voice. Somit wird eine hohe Sprachqualität erreicht und Hintergrund- oder Störgeräusche werden unterdrückt.
Die Kameras des Gigaset GS185
Sowohl die Hauptkamera mit einer f2.0-Blende, als auch die Selfie-Kamera mit LED-Blitz lösen mit 13 Megapixel auf. Beide Kameras machen gute Bilder. Je besser die Lichtverhältnisse, desto besser die Aufnahme. Bei unterschiedlichen Lichtsituationen, wird jedoch der helle Bereich meist etwas überbelichtet.
Die Farbdarstellung ist sehr gut. Sonnenuntergangsaufnahmen mögen zwar mit meinem Samsung Galaxy S5 neo (16 MP Kamera) etwas besser aussehen, aber die Farbgestaltung beim Gigaset GS185 entsprach eher der Realität. Es gibt zwar drei MP Unterschied zwischen den beiden Kameras, nichtsdestotrotz sind die Bildauflösungen relativ gleich. Ein Vorteil beim GS185 ist die Dateigröße, viele Aufnahmen sind zwischen ein und zwei Megabyte groß. Bei meinem Galaxy S5 neo benötigen solche Fotos meist zwischen 2 bis zu 5 MB Speicherplatz.
Die Hauptkamera befindet sich auf der Rückseite des GS185, in der oberen linken Ecke. Anfangs hatte ich bei Fotos mitunter meinen Finger darauf. Ich halte das Smartphone bei Aufnahmen zwischen Daumen und Zeigefinger, so dass ein Teil meines Fingers vor der Linse war. Dies ist selbstverständlich nur eine Gewohnheitsfrage und es gibt andere Smartphones, wo die Kamera ähnlich sitzt. Die Kamera beim GS170 befindet sich hingegen auf der Rückseite, mittig im oberen Drittel, das finde ich persönlich etwas besser.
Akkuleistung des Gigaset GS185
Das Smartphone ist mit einem leistungsstarken 4.000 mAh Lithium Polymer Akku ausgestattet. Auf der Homepage von Gigaset wird angegeben, dass der Akku bis zu 550 Stunden im Standby hält oder man mit einer Akkuladung bis zu 80 Stunden Musik hören kann. Als weitere Referenzbeispiele dienen, bis zu 35 Stunden Sprechzeit oder 10 Stunden Videowiedergabe. Ich habe natürlich weder 35 Stunden telefoniert, noch 80 Stunden Musik gehört. Bei meinem ersten Test musste ich jedoch sehr viele Youtube-Videos anschauen (habe aber keine 10 Stunden geschaut) und gefühlt einen Tag „nonstop“ eine Spiele-App nutzen, um den Akku zu leeren. Mit einem herkömmlichen Verbrauch hält der Akku allerdings locker mindestens drei bis vier Tage.
Auf der Rückseite der Verpackung steht „Fast charging 4000 mAh battery“, da bin ich von etwas mehr ausgegangen oder anders ausgedrückt eine Ladezeit von dreieinhalb Stunden ist für mich nicht unbedingt schnell. Anderseits kann man sich natürlich darauf einstellen. Zudem lädt man das Smartphone häufig über Nacht, da spielt die Ladezeit keine Hauptrolle.
Fazit
Im Test hat das Gigaset GS185 überzeugt. Der 4.000 mAh Akku sticht etwas heraus, wie auch die Tatsache das man zwei SIM-Karten und gleichzeitig eine microSD-Karte nutzen kann. Nichtsdestotrotz gibt es kein Feature, wo man sagen muss „Boah ey“, das muss ich unbedingt haben. Allerdings gibt es auch keinen Bereich, wo das Gigaset GS185 komplett abfällt. Ein etwas neuerer Prozessor wäre nett gewesen, aber der „ältere“ erfüllt auch seine Aufgabe. Gleiches gilt für das „veraltete“ USB-Kabel. Ansonsten ist das Smartphone sehr solide, was ich durchweg im positiven Sinne meine. So ist die Kamera beispielsweise nicht top, aber dennoch überraschend gut. Mit Ausnahme der Panorama-Funktion, diese konnte nicht wirklich überzeugen.
Das Smartphone liegt sehr gut in der Hand und das HD+ Display reicht bei 5,5 Zoll aus. Außerdem muss man sich vor Augen halten, dass das Gigaset GS185 nur 179 Euro. Mittlerweile kosten High-End-Smartphone knapp unter oder teilweise gar über 1.000 Euro. Wobei das GS185 natürlich vielmehr ein Mittelklasse-Smartphone ist, dennoch möchte ich anzweifeln ob die High-End-Smartphones fünf- oder sechsmal so gut sind wie das Gigaset GS185. Es bleibt festzuhalten, dass man nicht nur in Fernost, sondern auch „Tief im Westen“ – in dem Fall Bocholt statt Bochum – gute Smartphones fertigt!
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