Die Differenzbesteuerung ist ein Begriff, der im Zusammenhang mit dem Verkauf von Waren, wie beispielsweise Handys, immer wieder auftaucht. Doch was genau verbirgt sich dahinter, und bedeutet dies automatisch, dass es sich um gebrauchte Geräte handelt? In diesem Artikel klären wir die wichtigsten Fragen rund um die Differenzbesteuerung bei Handys.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Differenzbesteuerung?
Bei der Differenzbesteuerung wird die Mehrwertsteuer (in Deutschland 19 %) nicht auf den gesamten Verkaufspreis eines Produkts erhoben, sondern nur auf die Differenz zwischen dem Einkaufspreis (den der Händler bezahlt hat) und dem Verkaufspreis (zu dem der Händler das Produkt verkauft). Dies unterscheidet sich von der regulären Umsatzbesteuerung, bei der die Mehrwertsteuer auf den gesamten Verkaufspreis berechnet wird.
Die Differenzbesteuerung kommt vor allem bei Gebrauchtwaren, Kunstgegenständen, Sammlungsstücken oder auch bei bestimmten Dienstleistungen zum Einsatz. Sie ist besonders für Händler attraktiv, die Produkte ankaufen und weiterverkaufen, da sie die Mehrwertsteuer nur auf ihren Gewinn zahlen müssen. Dadurch können sie ihre Preise oft wettbewerbsfähiger gestalten.
Differenzbesteuerung bei Handys: Was bedeutet das konkret?
Wenn ein Handy als „differenzbesteuert“ angeboten wird, bedeutet dies, dass der Händler die Mehrwertsteuer nur auf die Differenz zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis abführt. Für Käufer hat dies in der Regel keinen direkten Einfluss auf den Preis, sondern ist eher eine steuerliche Angelegenheit für den Verkäufer. Der Endpreis, den der Kunde zahlt, enthält weiterhin die Mehrwertsteuer, jedoch wird diese anders berechnet.
Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Ein Händler kauft ein Handy für 200 Euro und verkauft es für 300 Euro. Bei der Differenzbesteuerung wird die Mehrwertsteuer nur auf die Differenz von 100 Euro berechnet. In diesem Fall wären das 19 Euro (19 % von 100 Euro), die der Händler an das Finanzamt abführt, anstatt 57 Euro (19 % von 300 Euro) wie bei der regulären Besteuerung.
Generell sollte man bei solchen Geräten etwas genauer hinschauen und vor allem das Kleingedruckte lesen. Punkte, die man prüfen soltle sind:
- Zustand prüfen: Man sollte die Produktbeschreibung genau lesen (neu, gebraucht, refurbished) und beim Händler nachfragen, wenn etwas unklar ist.
- Garantie klären: Man muss prüfen, ob Gewährleistung (1–2 Jahre) oder Händlergarantie besteht und ob ein Rückgaberecht angeboten wird.
- Händler überprüfen: Man sollte Kundenbewertungen lesen und auf Zertifikate oder Transparenz achten, um die Seriosität sicherzustellen.
- Technische Details checken: Man muss Akkuzustand, Software-Updates, Reparaturhistorie und SIM-Lock-Freiheit überprüfen.
- Preis vergleichen: Man sollte den Preis mit Neugeräten oder anderen refurbished Angeboten vergleichen, um ein faires Angebot zu erkennen.
- Lieferumfang klären: Man muss prüfen, ob Zubehör (z. B. Ladegerät) enthalten ist und woher das Gerät stammt.
- Rechnung sichern: Man sollte eine Rechnung mit ausgewiesener Differenzbesteuerung (§ 25a UStG) verlangen und sicherstellen, dass das Gerät frei von Rechten Dritter ist.
Sind differenzbesteuerte Handys gebraucht?
Eine häufige Annahme ist, dass differenzbesteuerte Handys automatisch gebrauchte oder generalüberholte (refurbished) Geräte sind. Das ist jedoch nicht immer der Fall. Die Differenzbesteuerung bezieht sich ausschließlich auf die steuerliche Behandlung und nicht zwingend auf den Zustand des Geräts. Es gibt folgende Möglichkeiten:
- Gebrauchte Handys: Viele Händler, die gebrauchte oder aufbereitete Handys verkaufen, nutzen die Differenzbesteuerung, da sie die Geräte von Privatpersonen oder anderen Händlern ankaufen und weiterverkaufen.
- Generalüberholte (refurbished) Handys: Diese Geräte wurden technisch überprüft, repariert und wieder verkaufsfertig gemacht. Auch hier wird oft die Differenzbesteuerung angewendet.
- Neue Handys: In seltenen Fällen können auch neue Handys differenzbesteuert sein, wenn der Händler beispielsweise Lagerware von einem anderen Händler übernimmt und unter die Differenzbesteuerung fällt. Teilweise findet man auch EU Geräte mit Differenzbesteuerung.
Um sicherzustellen, ob es sich um ein gebrauchtes, generalüberholtes oder neues Gerät handelt, solltest du die Produktbeschreibung des Händlers genau prüfen. Viele Verkäufer geben klar an, ob es sich um ein „neues“, „wie neues“ oder „gebrauchtes“ Gerät handelt. Bei Unsicherheiten lohnt es sich, direkt beim Händler nachzufragen.
Vorteile und Nachteile der Differenzbesteuerung
Vorteile für Käufer:
- Potenziell günstigere Preise: Da der Händler weniger Mehrwertsteuer abführen muss, können die Verkaufspreise niedriger sein.
- Transparenz: Seriöse Händler geben in der Regel an, wenn ein Gerät gebraucht oder refurbished ist, sodass Käufer wissen, was sie erhalten.
Nachteile für Käufer:
- Unklarheit über den Zustand: Ohne klare Produktbeschreibung könnte man fälschlicherweise annehmen, dass ein differenzbesteuertes Handy neu ist.
- Eingeschränkte Garantie: Bei gebrauchten oder refurbished Geräten kann die Garantie kürzer sein als bei Neugeräten.
Die Differenzbesteuerung bei Handys bezieht sich auf die steuerliche Behandlung des Verkaufs und bedeutet nicht automatisch, dass es sich um gebrauchte Geräte handelt. Dennoch sind viele differenzbesteuerte Handys gebraucht oder generalüberholt, da diese Besteuerungsart bei Händlern von Second-Hand-Waren weit verbreitet ist. Um sicherzugehen, ob du ein neues, gebrauchtes oder refurbished Gerät kaufst, solltest du die Produktbeschreibung sorgfältig lesen oder direkt beim Verkäufer nachfragen. So vermeidest du Missverständnisse und kannst eine informierte Kaufentscheidung treffen.
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Technikaffin seit den Zeiten von Amiga 500 und C64 – mittlerweile aber eher mit deutlichem Fokus auf die Bereich Mobilfunk und Telekommunikation. Die ersten Artikel im Telco Bereich habe ich bereits 2006 geschrieben, seit dem bin ich dem Thema treu geblieben und nebenbei läuft mittlerweile auch noch ein Telefon- und Smartphone Museum um die Entiwcklung zu dokumentieren.