Die Trump Organization hat am 16. Juni 2025 mit Trump Mobile einen neuen Mobilfunkdienst sowie das T1 Phone, ein Smartphone mit „Made in USA“-Versprechen, vorgestellt. Beide Produkte zielen auf eine konservative Kundschaft und setzen auf patriotische Markenwerte. Doch was steckt hinter dem Angebot, und wie realistisch sind die ambitionierten Pläne? Wir fassen die Details zusammen.
Trump Mobile: Ein MVNO mit patriotischem Anstrich
Trump Mobile ist ein Mobile Virtual Network Operator (MVNO), der auf den Netzen der US-Marktführer AT&T, Verizon und T-Mobile operiert. Der Haupt-Tarif, der sogenannte „47 Plan“ (in Anlehnung an Donald Trumps Amtszeiten als 45. und 47. Präsident), kostet 47,45 USD pro Monat und bietet:
- Unbegrenzte Anrufe, SMS und 5G-Daten,
- Internationale Anrufe in über 100 Länder, inklusive US-Militärbasen,
- Zusatzleistungen wie 24/7-Telemedizin, Pannenhilfe (via Drive America) und Geräteschutz,
- Kein Kreditcheck und keine langfristigen Verträge.
Der Dienst hebt hervor, dass der Kundensupport ausschließlich über US-basierte Callcenter (etwa in St. Louis) abgewickelt wird. Kunden können ihre bestehenden Geräte nutzen und ihre Nummer mitbringen. Anmeldungen sind unter der Rufnummer 888-Trump45 möglich, der Dienst ist bereits verfügbar. Eine internationale Ausweitung ist nicht geplant – deutsche Nutzer werden also weder auf Trump Mobile noch auf das Trump Phone zurückgreifen können.
T1 Phone: Goldfarbenes Android-Smartphone
Das T1 Phone, dessen Marktstart für August oder September 2025 geplant ist, soll für 499 USD erhältlich sein, mit einer Vorbestellungsanzahlung von 100 USD. Es handelt sich um ein Android-Smartphone mit folgenden Spezifikationen:
- 6,8-Zoll-AMOLED-Display,
- 50-Megapixel-Hauptkamera,
- 256 GB interner Speicher,
- Android 15 als Betriebssystem,
- Features wie AI-Gesichtserkennung, interner Fingerabdrucksensor, USB-C-Ladung und ein klassischer Kopfhöreranschluss.
Das Gerät wird in Goldoptik mit eingravierter US-Flagge und „T1“-Logo vermarktet. Die Trump Organization betont, dass das Smartphone in den USA hergestellt wird – ein Versprechen, das in der Branche für Skepsis sorgt, da die meisten Smartphone-Komponenten aus Asien stammen. Es gibt Hinweise, dass sowohl neue als auch generalüberholte Geräte angeboten werden könnten.
Geschäftsmodell: Lizenzierung statt Eigenproduktion
Die Trump Organization tritt nicht selbst als Hersteller oder Betreiber auf, sondern lizenziert die Marke „Trump“ an die eigens gegründete T1 Mobile L.L.C. (Florida, April 2025). Damit reiht sich das Projekt in eine Reihe von Trump-Markenprodukten ein, darunter Sneaker, Uhren und Bibeln, die vor allem auf die Anhängerschaft des ehemaligen und amtierenden Präsidenten abzielen.
Die Vermarktung setzt auf „America First“-Rhetorik und verspricht Arbeitsplätze in den USA. Eric und Donald Trump Jr., die die Trump Organization leiten, betonen Patriotismus und die Unterstützung „hart arbeitender Amerikaner“. Die Ankündigung fiel zeitlich mit dem 10-jährigen Jubiläum von Trumps erster Präsidentschaftskandidatur (16. Juni 2015) zusammen.
Kontroversen: Technische und ethische Fragezeichen
Das Projekt stößt auf gemischte Reaktionen. Technisch wird die Machbarkeit eines US-gefertigten Smartphones für 499 USD angezweifelt, da vergleichbare Geräte wie das einzige derzeit in den USA hergestellte Smartphone rund 2.000 USD kosten. Auch die beworbene Telemedizin im 47-Plan wird skeptisch betrachtet, da solche Dienste normalerweise höhere Kosten verursachen.
Ethisch steht das Projekt in der Kritik, da die Trump-Familie ihre politische Prominenz für kommerzielle Zwecke nutzen könnte. Die Federal Communications Commission (FCC), die Mobilfunkdienste reguliert, untersteht Trumps Einfluss, was laut Organisationen wie Citizens for Responsibility and Ethics in Washington (CREW) Fragen nach Interessenkonflikten aufwirft. Grundsätzlich hat Trump beispielsweise mit seinen Zöllen die Produktion von beispielsweise Apple beim iPhone teurer gemacht und tritt nun mit der neuen Marke als direkter Konkurrent zu Apple auf.
Vorbestellungen für das T1 Phone liefen nicht reibungslos: Medien wie 404 Media berichten von falschen Abbuchungen (64,70 USD statt 100 USD) und fehlenden Eingabemöglichkeiten für Lieferadressen.
Fazit: Ambitioniert, aber mit Hürden
Trump Mobile und das T1 Phone sind ein spannender Vorstoß in den hart umkämpften Mobilfunk- und Smartphone-Markt. Der Dienst könnte durch seine Zusatzleistungen und den vertragsfreien Ansatz punkten, doch die niedrigen Kosten und das „Made in USA“-Versprechen des T1 Phone werfen Fragen auf. Technische Umsetzung und ethische Implikationen dürften weiterhin für Diskussionen sorgen. Interessierte können sich auf der Website von Trump Mobile informieren oder direkt anmelden.
Quellen: Reuters, The New York Times, ABC News, CNET, AP News, FAZ, Handelsblatt
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Technikaffin seit den Zeiten von Amiga 500 und C64 – mittlerweile aber eher mit deutlichem Fokus auf die Bereich Mobilfunk und Telekommunikation. Die ersten Artikel im Telco Bereich habe ich bereits 2006 geschrieben, seit dem bin ich dem Thema treu geblieben und nebenbei läuft mittlerweile auch noch ein Telefon- und Smartphone Museum um die Entiwcklung zu dokumentieren.