EU-Kartellbeschwerde gegen Google wegen der neuen AI-Überblicke

Google sieht sich in Europa mit einer neuen Kartellbeschwerde konfrontiert. Eine Gruppe unabhängiger Verleger hat bei der Europäischen Kommission eine formelle Eingabe gegen die sogenannten AI Overviews von Google eingereicht – KI-generierte Zusammenfassungen, die in über 100 Ländern oberhalb der regulären Suchergebnisse angezeigt werden.

Laut dem am 30. Juni datierten Dokument der Independent Publishers Alliance wirft die Gruppe Google vor, seine Marktmacht im Bereich Online-Suche zu missbrauchen. Die KI-Überblicke würden Inhalte von Verlagen verwenden, ohne angemessene Zustimmung oder Kompensation, und dabei Leserzahlen, Reichweite und Einnahmen der Originalanbieter schmälern.

Besonders kritisch sehen die Verleger die Platzierung der KI-Zusammenfassungen ganz oben auf der Suchergebnisseite – noch vor den Links zu den Originalquellen. Dies führe zu einem Verlust an Klicks und Sichtbarkeit für journalistische Inhalte.

Keine Opt-out-Möglichkeit für Verlage

Ein zentraler Vorwurf lautet, dass Verlage nicht die Möglichkeit haben, der Nutzung ihrer Inhalte für KI-Training oder Zusammenfassungen zu widersprechen, ohne gleichzeitig aus den regulären Suchergebnissen ausgeschlossen zu werden. Diese Zwangskopplung wird als Wettbewerbsverzerrung gewertet.

Unterstützung durch weitere Organisationen

Neben der Independent Publishers Alliance unterstützen auch die britische NGO Foxglove Legal und die Initiative Movement for an Open Web die Beschwerde. Sie fordern eine vorläufige Maßnahme, um „irreparablen Schaden“ für den Wettbewerb und den Zugang zu Nachrichten zu verhindern.

Foxglove-Mitgründerin Rosa Curling bezeichnete die Lage als existenzbedrohend: „Unabhängiger Journalismus steht vor einer existenziellen Bedrohung: Googles AI Overviews“.

Googles Reaktion

Google verteidigt die Funktion und betont, dass die KI-Erweiterungen in der Suche neue Möglichkeiten für Inhalte und Unternehmen schaffen. Man sende täglich Milliarden von Klicks an Webseiten und verweist auf vielfältige Ursachen für Traffic-Schwankungen, darunter saisonale Nachfrage und algorithmische Updates.

Die EU-Kommission hat sich bislang nicht öffentlich zur Beschwerde geäußert. Sollte eine vorläufige Maßnahme erlassen werden, könnte dies die Nutzung von AI Overviews in Europa deutlich einschränken – und den Umgang mit KI-generierten Inhalten im Suchmaschinenbereich grundlegend verändern.

Quelle


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