Gigaset – neues Handy „made in germany“ wird am alten Siemens-Standort produziert

Gigaset hat gestern die neuen Modelle für 2018 vorgestellt und dabei mit dem GS100, dem GS180 und dem GS185 gleich drei neue Modelle präsentiert. Eine besondere Überraschung war dabei das GS185 – weniger wegen der technischen Daten, sondern weil das Gerät in Bocholt gefertigt wird –  die Produktion findet damit in Deutschland am ehemaligen Siemens Standort statt.

Damit ist das Unternehmen derzeit der einzige Hersteller, der Smartphones in Deutschland produziert. Hintergrund dafür sind neben der Qualität auch kurze Lieferzeiten und eine nachhaltigere Produktion, bei welcher der CO2-Abdruck geringer ausfällt als bei Modellen, die in Fernost produziert werden.

Preislich etwas teurer

Dabei werden keine Topmodelle hergestellt, sondern es gibt Geräte zum günstigen Preis von unter 200 Euro. Das Unternehmen schafft es dabei, die Fertigung in Deutschland weitgehend zu automatisieren. Wesentliche Fertigungsschritte werden damit von Robotern übernommen. Die Produktion ist auch unter diese Voraussetzungen etwas teurer als die vergleichbare Fertigung in Asien. Das hieße im Umkehrschluss, dass man das Gigaset GS185 etwas billiger anbieten könnte, wenn man sich gegen den Standort Deutschland entschieden hätte. Wie groß der Unterschied aber gewesen wäre, wurde nicht mitgeteilt.

Die komplette Produktion der Modelle liegt aber natürlich nicht in Deutschland. Gigaset bezieht die meisten Komponenten für die Geräte aus Asien und in erster Linie der Zusammenbau findet in Deutschland statt.

Dabei hat das Unternehmen auch darauf hingewiesen, dass man am Standort natürlich keine Großserien bauen kann. Gigaset wird in Deutschland also nicht die Stückzahlen schaffen, die Foxconn beispielsweise für Apple produziert. Das ist aber auch gar nicht das Ziel, denn die Verkaufszahlen von Gigaset liegen deutlich unter denen der großen Hersteller auf dem Markt. Daher ist es für das Unternehmen wichtiger, eine flexible Produktion zu haben, die man gut kontrollieren und steuern kann und mit der man eventuell auch Kleinserien für verschiedene Bedürfnisse herstellen kann. Möchte ein Anbieter beispielsweise gebrandete Modelle mit eigenem Logo haben, kann man mit dem neuen Produktionsstandort auf solche Anfragen wesentlich schneller und flexibler reagieren und produzieren, auch wenn die Stückzahlen eher niedrig sind.

Unabhängig davon zeigt sich aber recht deutlich, dass man durchaus auch wieder Geräte in Deutschland produzieren kann und es bleibt zu hoffen, dass Gigaset mit dem GS185 auch Erfolg am Markt haben wird.

Werden weitere Modelle „made in germany“ kommen?

Gigaset hat sich noch nicht definitiv dazu geäußert, wie man mit diesem Produktionsstandort weiter verfahren will. Es wird aber sicher sehr davon abhängen, wie gut oder schlecht das neue Gigaset GS185 auf dem Markt ankommt und wie die Erfahrungen des Unternehmens mit der Produktion sind. Sollten die Geräte also von den Kunden gut angenommen werden (immerhin ist der deutsche Produktionsstandort ein Alleinstellungsmerkmal, das derzeit keine anderen Smartphones auf dem Markt haben), wird Gigaset sicher auch darüber nachdenken, Nachfolger und weitere Modelle unter diesen Voraussetzungen auf den Markt zu bringen. Daher könnte das aktuelle Gigaset GS185 der Startschuss sein, um auch in Deutschland wieder Handys zu fertigen und eventuell setzen dann auch andere Hersteller auf dieses Konzept. Eine Garantie dafür gibt es aber natürlich nicht, man kann aber durchaus davon ausgehen, dass auch andere Hersteller genau beobachten werden, wie das Experiment von Gigaset verläuft.

Zuletzt aktualisiert: 30. Mai 2018


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