Segway Ninebot max Testbericht – eine Alternative zum Fahrrad, die es an sich nicht braucht – eScooter sind derzeit in vielen Städten zu finden und sie werden auch mehr oder weniger gerne genutzt. Ich hatte die erfreuliche Gelegenheit, einen Segway Ninebot zu testen und um es kurz zu machen: der e-Scooter ist technisch ausgereift und hat keine Macken, für den Einsatz ist aber dennoch kaum zu empfehlen, da man alles was der Ninebot max machen kann, auch genau so gut mit dem Fahrrad tun kann und dann Energie spart und sogar noch fit bleibt. Mehr dazu aber später im Text
Inhaltsverzeichnis
Inbetriebnahme des Segway Ninebot max
Der Ninebot e-Scooter wird bereits weitgehend zusammengebaut geliefert. Man muss nur noch den Lenker anschrauben (4 Schrauben, Werkzeug liegt bei) und dann ist das Gerät einsatzbereit. An sich sollte damit niemand größere Probleme haben. Nach der Montage hat der Segway ein Scharnier, mit dem man die Modelle auch wieder zusammenfalten kann. Dann eigenen sie sich beispielsweise auch für den Transport im Auto.
Für den Einsatz braucht man aber auch eine Versicherung mit Kennzeichen. Eine Halterung dafür gibt es bereits am Ninebot max, der Abschluss der Versicherung ist mittlerweile sehr einfach online möglich. Im Test klappte das auch sehr gut, nach wenigen Tagen waren Kennzeichen und Unterlagen da. Der Preis lag bei knapp unter 30 Euro für ein Jahr.
Schön gelöst: Das Display und die Elektronik sind direkt fest im Lenker verbaut. Es gibt also keinen separaten Bordcomputer, der gestohlen werden könnte. Schwierig ist dagegen die Absicherung, es gibt keine wirklich gute Möglichkeit, ein Schloss anzubringen. Der Scooter hat eine Beleuchtung und ist komplett für Deutschland zugelassen. Nur Blinker gibt es nicht, beim Abbiegen muss man also immer mit der Hand signalisieren und hat dann nur eine Hand zum Lenken – das ist etwas tricky.
Fahrverhalten
Der Ninebot Roller ist deutlich einfacher zu fahren als beispielsweise die Hoverboards, die vor einigen Jahren aufkamen. Man braucht weniger Gleichgewicht und muss sich nicht darauf verlassen, dass der Rolle alles austariert. Der Scooter ist so ausgelegt, dass man ihn auch ausgeschaltet fahren kann, auch wenn es dann natürlich vergleichsweise mühselig ist.
In der Praxis ist der Ninebot e-Scooter auf gut ausgebaute Wege und gute Übergänge angewiesen. Die kleine Räder machen einen normalen Bordstein bereits zu einem recht großen Hindernis und selbst abgesenkte Übergänge können bei höheren Geschwindigkeiten ein Problem werden. Das ist vor allem deswegen nervig, weil man häufiger zwischen Fahrbahn und Radstreifen wechseln muss – je nachdem wie es gerade ausgeschildert ist. Man überlegt dazu an jeder Kreuzung, ob man sie in der Fahrt schafft oder besser absteigt.
Auf guten Strecken macht der Ninebot e-Scooter dann aber richtig Spaß. Der Motor schafft die 20km/h ohne Probleme und man surrt dann vergleichsweise schnell dahin. Die Leistung reicht auch dann aus, wenn man etwas mehr auf die Wage bringt oder es bergauf geht, Selbst etwas steilere Berge schafft man fahrend, wenn auch natürlich etwas langsamer.
Der Akku hält recht lange durch, auch größere Strecken sind damit kein Problem. Die Aufladung funktioniert nicht ganz so schnell, aber wenn man die Geräte über Nacht angeschlossen lässt, kann man damit am nächsten Morgen auch bei sehr leeren Akku wieder voll weiter fahren.
Kein Kinderspielzeug
Kinder finden den Ninebot max auch sehr interessant, aber rechtlich darf man die e-Scooter erst ab 14 Jahren fahren und es gibt auch gute Gründe, die Geräte nicht Kindern zu überlassen:
- Lenkstange zu hoch
- Gewicht deutlich zu hoch
- kleinere Kinder sind mit 20km/h deutlich überfordert
Der Ninebot max ist also in erster Linie ein Spielzeug für (junge) Erwachsene und es hilft, die Verkehrsregeln zu kennen, auch wenn man für die Nutzung keinen Führerschein braucht.
Generell – kein wirklicher Use-Case
Wie im Eingangstext bereits angedeutet fehlt mit aber im Test ein Einsatzgrund für die Modelle. Der Ninebot Max ersetzt nicht das Auto (dafür gibt es zu wenig Kofferraum und zu wenig Komfort und Speed für längere Strecken), sondern in erster Linie das Fahrrad oder eventuell auch das Mofa. Allerdings hat er gegenüber dem Rad nur einen Vorteil: die Motor. Man muss also nicht mehr selber treten, sondern kann sich fahren lassen. Dazu sind die Modelle zusammengeklappt kleiner als Fahrräder – wer also damit Ausflüge machen will und sie ins Auto laden möchte, bekommt sie einfach verpackt als Räder (für die man in der Regel einen extra Träger braucht).
Ansonsten ist der Ninebot Max genau so anfällig gegenüber schlechtem Wetter, ist auch nicht für Langstrecken geeignet und hat sogar noch einige Nachteile beim Fahrverhalten: vor allem auf unebenen Gelände und bei Bordsteinen (selbst bei abgesenkten) hat das Fahrrad mehr Komfort durch die größeren Räder und die Federung die es bei modernen Modellen gibt.
Dazu gibt es beim Rad keine Begrenzung der Geschwindigkeit. Man kann also deutlich schneller fahren als mit dem Ninebot, der es auf maximal 20km/h bringt.
Der Ninebot ist also bei gutem Wetter die Alternative für die Faulen und ersetzt mit dem Rad einen Verkehrsmöglichkeit, für die es gar keinen Ersatz bräuchte. Daher würde ich weiter auf das Fahrrad setzen.
Zuletzt aktualisiert: 22. März 2020
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Technikaffin seit den Zeiten von Amiga 500 und C64 – mittlerweile aber eher mit deutlichem Fokus auf die Bereich Mobilfunk und Telekommunikation. Die ersten Artikel im Telco Bereich habe ich bereits 2006 geschrieben, seit dem bin ich dem Thema treu geblieben und nebenbei läuft mittlerweile auch noch ein Telefon- und Smartphone Museum um die Entiwcklung zu dokumentieren.