Samsung hat mit der Ernennung von TM Roh zum Leiter der Sparte Device eXperience (DX) und zum neuen CEO einen bemerkenswerten Schritt vollzogen. Gemeinsam mit Young Hyun Jun, der ebenfalls zum CEO berufen wurde und weiterhin die Sparte Device Solutions (DS) verantwortet, soll künftig eine Doppelspitze das Unternehmen führen. Auf den ersten Blick wirkt diese Entscheidung wie ein Signal für Stabilität und Kontinuität – doch sie wirft auch Fragen auf.
Machtkonzentration und Doppelrollen
Kritisch betrachtet fällt auf, dass beide Manager ihre bisherigen Kernfunktionen behalten: Roh bleibt Head of Mobile eXperience (MX), Jun weiterhin Head of Memory. Damit tragen beide eine Doppelbelastung, die nicht nur organisatorische Spannungen erzeugen könnte, sondern auch die Gefahr birgt, dass strategische Entscheidungen zu stark von den Interessen einzelner Geschäftsbereiche geprägt werden. Die Konzentration von Macht und Verantwortung auf wenige Personen kann zwar Effizienz schaffen, erhöht aber das Risiko von Fehlentscheidungen ohne ausreichende interne Kontrolle.
Neue Technologiechefs – Signal für Forschung oder Symbolpolitik?
Parallel dazu hat Samsung Janghyun Yoon zum Präsidenten, Chief Technology Officer des DX-Bereichs und Head of Samsung Research ernannt. Yoon bringt Erfahrung aus der Venture-Investment-Sparte mit, war zuvor aber auch für Softwareplattformen, IoT und Tizen verantwortlich – Projekte, die in der Vergangenheit nicht immer den erhofften Erfolg brachten. Ob er die Innovationskraft des Unternehmens tatsächlich steigern kann, bleibt abzuwarten.
Mit Hongkun Park als neuem Leiter des Samsung Advanced Institute of Technology (SAIT) setzt Samsung auf wissenschaftliche Exzellenz. Park ist Professor an der Harvard University und gilt als renommierter Forscher in Nanowissenschaften und Quantenphysik. Seine Berufung könnte ein starkes Signal für die langfristige Forschungsausrichtung sein. Allerdings stellt sich die Frage, wie eng akademische Spitzenforschung und die kommerziellen Anforderungen eines globalen Konzerns zusammenfinden können.
Zwischen Anspruch und Realität
Samsung präsentiert den Führungsumbau als strategische Maßnahme, um die Position als „fortschrittliches Technologieunternehmen“ zu stärken. Kritisch bleibt jedoch, ob die Doppelspitze im CEO-Amt klare Führungsstrukturen schafft oder eher zu internen Reibungen führt. Ebenso ist offen, ob die neuen Köpfe im Forschungsbereich tatsächlich die Innovationskraft steigern oder ob es sich vor allem um symbolische Personalentscheidungen handelt, die Vertrauen bei Investoren und Öffentlichkeit schaffen sollen.
Der Umbau an der Spitze von Samsung zeigt den Willen, Forschung und Entwicklung stärker in den Mittelpunkt zu rücken. Gleichzeitig wirft die Machtkonzentration auf wenige Personen und die Beibehaltung von Doppelrollen Fragen nach Governance und strategischer Balance auf. Ob Samsung mit dieser Struktur tatsächlich zukunftsfähiger wird oder ob die Risiken überwiegen, wird sich erst in den kommenden Jahren zeigen.
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Technikaffin seit den Zeiten von Amiga 500 und C64 – mittlerweile aber eher mit deutlichem Fokus auf die Bereich Mobilfunk und Telekommunikation. Die ersten Artikel im Telco Bereich habe ich bereits 2006 geschrieben, seit dem bin ich dem Thema treu geblieben und nebenbei läuft mittlerweile auch noch ein Telefon- und Smartphone Museum um die Entiwcklung zu dokumentieren.
