Kommentar: „to big to ban“ – Trump rudert beim Huawei-Embargo zurück

Das Embargo gegen Huawei hat nicht lange gedauert: nach nur etwa 9 Wochen hat US-Präsident Trump auf dem Gipfels der großen Wirtschaftsnationen (G20) in Osaka in Japan zugestimmt, dass Huawei wieder mit US Produkten beliefert werden darf (allerdings wohl unter der Einschränkung, dass dies keine sicherheitsrelevanten Bereiche betrifft). Damit darf Google auch wieder Android Dienste für Huawei zur Verfügung stellen. Es bedeutet daher wohl keine komplette Streichung des Unternehmens von der Schwarzen Liste der USA, aber doch deutliche Lockerungen und Ausnahmen, vor allem auch im Bereich der Nutzung von Android und Google Diensten.

Bereits jetzt gilt unter anderem für Huawei eine Ausnahmengenehmigung und US-Präsident Trump hatte sowohl von den US Unternehmen als auch von seinen eigenen Behörden deutlich Druck bekommen. Die Umsätze mit Huawei sind groß genug um weh zu tun und die eigenen Behörden setzen vielfach auf Huawei Technik und die Umstellung wäre extrem komplex und teurer geworden. Letztendlich deutet alles darauf hin, dass ein Embargo gegen Huawei nicht nur dieses Unternehmen getroffen hätte, sondern auch sehr deutlich die US Konzerne und Handelspartner von Huawei in den USA.

Dieses Zurückrudern beim harten Kurse gegen Huawei (und auch Honor) hatte sind in den letzten Tagen bereits angekündigt. Neben der bereits beschriebenen Ausnahmefrist von 90 Tagen zur Umsetzung des Banns gegen Huawei gab es auch immer mehr rechtliche Klarheit, was dieser Lizenzentzug eigentlich bedeutet hat (und was nicht). So wurden dann doch die Android 10 Updates für die aktuellen Huawei Geräte bestätigt und selbst neue Modelle wie das Honor 20 konnten auf den Markt kommen. Dazu wurde auch Google immer klarer, was es wohl bedeuten würde, wenn mit Huawei der zweitgrößte Smartphone Hersteller der Welt auf einmal auf eine anderes Betriebssystem setzt. Daher ist die Rücknahme des Embargos gegen das Unternehmen wohl nur das Einssehen, dass Huawei mittlerweile auch in den USA „to big to ban“ ist.

Ganz ohne Spuren wird dieser Vorgängen aber nicht bleiben. Eines hat US-Präsident Trump mit dem Dekret gegen Huawei auf jeden Fall geschafft: er hat der gesamten Welt gezeigt, wie problematisch es ist, dass sich die mobilen Betriebssystem nur auf die USA konzentrieren und es keine wirkliche Konkurrenz daneben gibt. Verlässlichkeit war bisher eine große Stärke von Google und diese wurde nun nachhaltig erschüttert. Smartphone Hersteller auf der gesamten Welt werden also jetzt sehr genau prüfen, welche Recht und Pflichten es eigentlichen aus den Android Lizenzen gibt und möglicherweise auch auf neue verbesserte Regelungen zugunsten der Hersteller drängen. Huawei selbst wird dazu sicher weiter am eigenen Betriebssystem Hongmen OS aka Ark OS arbeiten, denn niemand kann sagen, wann Trump wieder die nächste Kehrtwende machen wird und vielleicht erneut ein Embargo erzwingt. Es bleibt also weiter recht wahrscheinlich, dass Huawei ein alternatives Betriebssystem auf den Markt bringt.

Für die Nutzer selbst gibt es dagegen derzeit nur gute Nachrichten: Android Kunden können weiterhin alle Funktionen nutzen und bekommen auch Software-Updates. Huawei Geräte können nun auch weiterhin ohne Nachteile gekauft werden und mit etwas Glück gibt es im Laufe des Jahres die neuen Ark OS Geräte und man kann schon mal ausprobieren, wie ein Handy ohne Android und iOS funktionieren kann.

 

 

 

Zuletzt aktualisiert: 1. Juli 2019


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