USB, USB C, microUSB – die USB Anschlüsse im Überblick

USB, USB C, microUSB – die USB Anschlüsse im Überblick – Der USB-Anschluss findet an allen möglichen Stellen Verwendung und ist kaum noch wegzudenken. Handys und andere Geräte laden, Geräte an den Computer anschließen, Daten zwischen diesen Geräten austauschen. Es gibt viele Anwendungsmöglichkeiten für USB-Schnittstellen. Der USB-Standard wurde schon 1996 eingeführt und hat sich seit dem um einiges weiter entwickelt. Welche Varianten es gibt und die dennoch einheitliche Funktionsweise werden nun im folgenden Artikel erklärt.

So funktionieren USB-Schnittstellen

USB steht für „Universal Serial Bus“ und ist eine Schnittstelle, die Input und Output übertragen kann. Der Name weißt auf die serielle Architektur hin, die verschiedene Vorteile mit sich bringt wie geringere Kosten und sichere sowie schnellere Datenübertragung. Die ist möglich, da die Bits nacheinander übertragen werden. Die USB-Schnittstelle ermöglicht jedoch nicht nur die Datenübertragung, sondern auch die Energieübertragung. So können Computermäuse oder USB-Sticks ihren Strombedarf über die USB-Schnittstelle beziehen und brauchen kein zusätzliches Kabel.

USB-Schnittstellen haben einige Vorteile, die dafür gesorgt haben, dass sie sich so gut in unserem technischen Alltag durchgesetzt haben. Zum einen sind sie sehr kompatibel. Zwar gibt es verschiedene Varianten von USB-Schnittstellen, dennoch sind viele abwärts, also mit älteren Standards, kompatibel. Auch dadurch, dass viele Hersteller gerade USB nutzen, ist diese Kompatibilität noch größer. Auch die eigene Energieversorgung wurde eben schon angesprochen. Darüber hinaus  ist die Verwendung so einfach, da man Geräte mit USB, wie zum Beispiel USB-Sticks, einfach nur an einen USB-Port anschließen muss und schon funktioniert es. Hier müssen nicht noch Programme installiert werden, die das ganze hinauszögern. Muss dann doch einmal etwas installiert werden, wie zum Beispiel ein Treiber, dann geschieht dies automatisch im Hintergrund und der Nutzer muss dafür nichts tun.

Wie zu beginn schon erwähnt hat sich bei den USB-Schnittstellen einiges verändert seit 1996. Zum einen gibt es mittlerweile verschiedene Übertragungsstandards und verschiedene Steckertypen. Die vollständige Bezeichnung einer USB-Schnittstelle benötigt daher auch diese beiden Informationen. Eine Bezeichnung könnte dann zum Beispiel lauten „USB 3.0 Typ A“. Durch was sich die einzelnen Typen und Übertragungsstandards auszeichnen, wird nun erklärt.

Unterschiede in den Übertragungsstandards

Der Übertragungsstandard, der in 1996 entwickelt wurde, heißt USB 1.0 und später USB 1.1. Dieser wird heute jedoch gar nicht mehr verwendet und findet deswegen auch keine weitere Beachtung in diesem Artikel. Wie man es sich schon logisch denken kann, folgt nach USB 1 dann USB 2.0. Dieser Standard wurde 2001 entwickelt und sorgte dafür, dass USB den Durchbruch schaffte. Die Daten- und Stromübertragung war hier deutlich höher als beim Vorgängermodell, denn die Datenübertragungsgeschwindigkeit liegt bei 36 bis 44 MB pro Sekunde. Die Entwicklung hat aber nicht aufgehört, sondern USB wurde weiter entwickelt. Es gibt daher aktuell mehrere USB-Übertragungsstandards, die sich in Geschwindigkeit, Anschlussart und Funktionalität unterscheiden. Hier sind die wichtigsten Standards und ihre Unterschiede:

USB-Standards

USB-StandardGeschwindigkeitAnschlussBesonderheiten
USB 1.0Bis zu 1,5 MbpsUSB-A, USB-BErster Standard, sehr langsam.
USB 1.1Bis zu 12 MbpsUSB-A, USB-BVerbesserte Version von USB 1.0.
USB 2.0Bis zu 480 MbpsUSB-A, USB-B, Mini-USBWeit verbreitet, hohe Kompatibilität.
USB 3.0Bis zu 5 GbpsUSB-A, USB-B, Micro-USBSchnellere Datenübertragung, mehr Pins.
USB 3.1Bis zu 10 GbpsUSB-A, USB-CVerbesserte Leistung, schnellerer Anschluss.
USB 3.2Bis zu 20 GbpsUSB-CNutzt mehrere Kanäle für höhere Geschwindigkeit.
USB4Bis zu 40 GbpsUSB-CUnterstützt Thunderbolt 3, hohe Flexibilität.

Unterschiede zwischen den Standards

  • Geschwindigkeit: Jeder neue Standard bringt eine signifikante Verbesserung der Übertragungsgeschwindigkeit mit sich. Von den ursprünglichen 1,5 Mbps bei USB 1.0 bis hin zu 40 Gbps bei USB4.
  • Anschlussarten: Während die älteren Standards hauptsächlich USB-A und USB-B verwenden, hat USB-C zunehmend an Bedeutung gewonnen, da er sowohl für die Datenübertragung als auch für das Laden von Geräten verwendet werden kann.
  • Kompatibilität: Neuere Standards sind in der Regel abwärtskompatibel zu älteren, was bedeutet, dass du neuere Geräte oft mit älteren Anschlüssen verwenden kannst, jedoch nur mit der Geschwindigkeit des älteren Standards.
  • Funktionalität: Neuere Standards unterstützen zusätzliche Funktionen, wie z.B. Power Delivery (PD) zum Laden von Geräten und die Möglichkeit, Video- und Audiosignale zu übertragen.

Die Wahl des richtigen USB-Standards hängt von deinen spezifischen Bedürfnissen ab, wie z.B. der benötigten Geschwindigkeit und den verwendeten Geräten.

USB-C ist mittlerweile Standard in der EU

Die Europäische Union hat sich auf einen einheitlichen Standard für Ladebuchsen verständigt, um die Nutzung von elektronischen Geräten zu vereinfachen und den Elektroschrott zu reduzieren. Ab Ende 2024 wird die USB-C-Buchse als verpflichtender Standard für viele elektronische Geräte, einschließlich Smartphones und Digitalkameras, eingeführt.

Diese Entscheidung basiert auf einer kürzlich verabschiedeten EU-Richtlinie, die vorsieht, dass alle neuen tragbaren Geräte mit einer USB-C-Buchse ausgestattet sein müssen. Ziel dieser Regelung ist es, die Vielzahl unterschiedlicher Ladekabel und -geräte zu verringern, was sowohl für die Verbraucher als auch für die Umwelt von Vorteil ist. Die neuen Vorschriften stellen sicher, dass Verbraucher ihre bestehenden Ladegeräte weiterhin verwenden können, solange diese mit der neuen USB-C-Technologie kompatibel sind.

Insgesamt wird die Einführung des einheitlichen Ladestandards als ein bedeutender Schritt angesehen, um die Nachhaltigkeit zu fördern, den Verbraucherschutz zu stärken und die Nutzung von Elektronikgeräten zu vereinfachen.

Video: USB funktioniert nicht – das kann man tun

USB-Probleme unter Windows 10 beheben - Was Ihr tun könnt, wenn USB-Geräte nicht funktionieren

Varianten in den Steckertypen.

Insgesamt gibt es fünf verschiedene Steckertypen, die bei unterschiedlichen Geräten Anwendung finden.

Zum einen gibt es Typ A, welcher vor allem bei externen Geräten wie USB-Sticks, Computer-Mäusen und Festplatten verwendet wird. Dieser USB Typ ist wahrscheinlich der Typ, an den die meisten als erstes denken werden, wenn sie den Begriff „USB“ hören. Zur Zeit haben die meisten USB-Schnittstellen mit Typ zwei wahrscheinlich noch Standard 2.0, doch der schnellere Standard wird sich nach und nach mehr durchsetzen. Physisch hat sich an den Steckern jedoch nichts geändert.

Als zweites kommt logischerweise Typ B, welcher häufig für Drucker, Scanner oder externe Festplatten eingesetzt wird. Bei Druckern und Scannern sind die Anschlüsse häufig noch 2.0 Typ B, da hier keine allzu großen Datenmengen übertragen werden müssen. Festplatten hingegen sind auf eine schnelle Übertragung der Daten angewiesen, sodass hier oft 3.0 Typ B angewandt wird. Bei diesem Steckertyp gibt es jedoch einen physischen Unterschied zwischen Steckern mit 2.0 oder 3.0 als Übertragungsstandard.

Von Typ B gibt es außerdem noch zwei Abwandlungen. Zum einen existiert Typ Mini-B, welcher am meisten bei alten Handys zu finden ist. heute wird er eigentlich nur noch für Digitalkamera und Navigationsgeräte verwendet. Da dieser USB Typ nicht mehr so verbreitet ist, wurde er bei der Aufrüstung auf Übertragungsstandard 3.0 gleich ganz weggelassen.

Eine zweite Abwandlung ist Typ Micro-B. Dieser wird als 2.0-Version am meisten bei Smartphones zu finden sein. Im Bereich der Smartphones wird dieser Steckertyp jedoch immer mehr n Wichtigkeit verlieren. Dennoch gibt es den Micro-B auch mit USB 3.0. Hier gab es jedoch auch eine phyische Veränderung, sodass er nur ganz selten verwendet wird.

Typ C ist der Steckertyp, der nach und nach Micro-B bei den Smartphones ersetzt. Vorgestellt wurde der neue Steckertyp 2014 und hat seitdem mit verschiedenen Vorteilen überzeugt. Zum einen ist er flacher und kann daher auch in flacheren Geräten genutzt werden. Außerdem kann dieser Typ beidseitig eingesteckt werden, da er keine erkennbare Unter- und Oberseite hat. Allerdings gibt es auch von diesem Typ wieder mehrere Varianten, denn nicht alle Anschlüsse om Typ-C sind gleich schnell. Man sollte auf den unterstützen Standard achten,  aktuell schnellste Variante ist der USB 3.1-Standard – damit kann man nichts verkehrt machen.

Video: Die USB Standards erklärt

USB-Generationen von 1.1 bis 4.0 erklärt | USB 3.1 / 3.2 | Verwirrende Standards entschlüsselt

USB-C sollte EU Standard werden

Die EU will die vielen unterschiedlichen Technik und Standards rund um die USB Anschlüsse beenden und hat daher vorgeschlagen, in der EU USB-C zum allgemeinen Standard zu machen. Nach wie vor gibt es dazu aber nur einen Vorschlag, beschlossen ist noch nichts.

Die EU Kommission schreibt selbst dazu:

Mit dem heute präsentierten Vorschlag für eine überarbeitete Funkanlagenrichtlinie werden der Ladeanschluss und die Schnellladetechnologie harmonisiert: USB-C wird zur Standardanschluss für alle Smartphones, Tablets, Kameras, Kopfhörer, tragbare Lautsprecher und tragbare Videospielkonsolen. Darüber hinaus schlägt die Kommission vor, den Verkauf von Ladegeräten und elektronischen Geräten zu entbündeln. Dies bringt mehr Verbraucherfreundlichkeit bei gleichzeitiger Verringerung des ökologischen Fußabdrucks im Zusammenhang mit der Herstellung und Entsorgung von Ladegeräten, wodurch wiederum der ökologische und digitale Wandel unterstützt wird.

Margrethe Vestager, die für das Ressort „Ein Europa für das digitale Zeitalter“ zuständige Exekutiv-Vizepräsidentin, erklärte: „Die europäischen Verbraucherinnen und Verbraucher haben sich lange genug über inkompatible Ladegeräte, die sich in ihren Schubladen anhäufen, geärgert. Wir haben der Industrie sehr viel Zeit eingeräumt, um eigene Lösungen vorzuschlagen. Jetzt ist es an der Zeit, gesetzgeberische Maßnahmen für ein einheitliches Ladegerät zu ergreifen. Dieser wichtige Schritt bringt viel für die Verbraucherinnen und Verbraucher, aber auch für die Umwelt und steht im Einklang mit unseren ökologischen und digitalen Ambitionen.“

Für die Umsetzung (wenn ein Beschluss kommt) wird es wohl aber mindestens 2 Jahre Übergangszeit geben. Auch in der EU werden wir also noch ein paar Jahre mit den unterschiedlichen Anschlüssen leben müssen.

Video: Der USB Anschluss

USB-Anschluss: Wozu wird er verwendet?

Zuletzt aktualisiert: 11. Oktober 2024


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