Wer sein Android-Smartphone verkaufen oder verschenken möchte, sollte vorher unbedingt sicherstellen, dass alle persönlichen Daten vollständig und dauerhaft gelöscht sind. Das wird immer wichtiger, weil Smartphones häufiger in Zahlung gegeben werden – durch die längeren Update-Zyklen sind auch älteren Geräte noch wertvoll und werden daher oft verkauft. Ein einfacher Werksreset reicht oft nicht aus, um sensible Informationen wie Fotos, Nachrichten oder Kontodaten vor neugierigen Blicken zu schützen. In diesem Artikel erfährt man Schritt für Schritt, wie man ein Android-Gerät sicher löscht und für den Weiterverkauf vorbereitet.
Inhaltsverzeichnis
Warum reicht ein Werksreset allein nicht aus?
Viele Nutzer glauben, dass ein Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen sämtliche Daten vom Gerät entfernt. Tatsächlich wird dabei jedoch nur das Dateisystem gelöscht – also das „Inhaltsverzeichnis“ der gespeicherten Daten. Die eigentlichen Inhalte bleiben oft im Speicher erhalten und können mit speziellen Tools wiederhergestellt werden.
Besonders bei älteren Geräten, die keine standardmäßige Verschlüsselung verwenden, ist das Risiko groß, dass persönliche Daten in die falschen Hände geraten. Deshalb ist es wichtig, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, um das Smartphone wirklich sicher zu löschen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur sicheren Löschung
1. Daten sichern
Bevor man mit dem Löschvorgang beginnt, sollte man alle wichtigen Daten sichern:
- Kontakte, Fotos, Videos
- WhatsApp-Chats und andere App-Daten
- Dokumente und Notizen
Dazu kann man Google Drive, externe Festplatten oder Cloud-Dienste nutzen. Auch ein manueller Export auf den PC ist möglich.
2. Konten entfernen
Um eine spätere Reaktivierungssperre zu vermeiden, sollten alle Konten vom Gerät entfernt werden:
- Google-Konto abmelden
- Weitere E-Mail-Konten löschen
- Geräte aus Cloud-Diensten wie „Mein Gerät finden“ austragen
Dieser Schritt ist besonders wichtig, da Android-Geräte mit aktivierter Kontosperre für den neuen Besitzer unbrauchbar sind.
3. SD-Karte und SIM-Karte entnehmen
Falls das Gerät über eine SD-Karte verfügt, sollte diese entfernt und separat gelöscht oder formatiert werden. Auch die SIM-Karte muss entnommen werden, da sie persönliche Daten wie Kontakte oder SMS enthalten kann. Bei eSIM Nutzung sollte man die eSIM komplett löschen.
4. Daten verschlüsseln (bei älteren Geräten)
Bei Geräten mit Android-Versionen unter 6.0 ist es sinnvoll, den internen Speicher vor dem Zurücksetzen zu verschlüsseln. Dadurch wird verhindert, dass Daten nach dem Reset wiederhergestellt werden können.
Die Verschlüsselung findet man unter: Einstellungen > Sicherheit > Telefon verschlüsseln
Hinweis: Der Akku sollte vollständig geladen und das Gerät ans Ladegerät angeschlossen sein, da der Vorgang bis zu einer Stunde dauern kann.
5. Werksreset durchführen
Nun kann das Gerät auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt werden: Einstellungen > System > Zurücksetzen > Auf Werkseinstellungen zurücksetzen
Dabei werden alle Daten gelöscht, Apps entfernt und das Gerät in den Auslieferungszustand versetzt. Bei neueren Android-Versionen (ab 6.0) reicht dieser Schritt meist aus, da die Daten bereits verschlüsselt sind und der Schlüssel beim Reset gelöscht wird.
6. Optional: Daten überschreiben
Wer ganz sicher gehen möchte, kann nach dem Werksreset noch einmal große Mengen unwichtiger Daten auf das Gerät kopieren – etwa ein langes Video – und anschließend erneut löschen. So wird der Speicher mit neuen Informationen überschrieben, was eine Wiederherstellung der alten Daten erschwert.
Alternativ kann man Apps wie iShredder oder ähnliche „Schredder-Apps“ verwenden, die gezielt Datenblöcke überschreiben und eine Wiederherstellung unmöglich machen.
Was passiert bei neueren Geräten?
Seit Android 6.0 ist die Verschlüsselung des internen Speichers standardmäßig aktiviert. Das bedeutet: Sobald man das Gerät zurücksetzt, wird auch der Schlüssel gelöscht, mit dem die Daten entschlüsselt werden könnten. Ohne diesen Schlüssel sind die Daten für Dritte nutzlos – selbst wenn sie technisch wiederhergestellt werden könnten.
Das macht den Löschvorgang bei modernen Geräten deutlich einfacher und sicherer. Dennoch sollte man die oben genannten Schritte – insbesondere das Entfernen von Konten – nicht vergessen.
Was man vermeiden sollte
- Gerät verkaufen, ohne es zurückzusetzen: Selbst wenn man nur die SD-Karte entfernt, bleiben viele Daten auf dem internen Speicher.
- Google-Konto nicht abmelden: Das Gerät bleibt mit dem Konto verknüpft und kann vom neuen Besitzer nicht aktiviert werden.
- Nur Apps löschen: Das Entfernen einzelner Apps reicht nicht aus, da Datenreste im Speicher verbleiben können.
Gerät für den Verkauf vorbereiten
Nach dem sicheren Löschen kann man das Gerät reinigen, Zubehör beilegen und die Originalverpackung verwenden, falls vorhanden. Ein vollständig zurückgesetztes und sauberes Smartphone wirkt professionell und erhöht die Verkaufschancen.
Ein Android-Smartphone sicher zu löschen, bevor man es verkauft, ist unerlässlich, um persönliche Daten zu schützen. Ein einfacher Werksreset reicht oft nicht aus – besonders bei älteren Geräten. Durch Verschlüsselung, das Entfernen von Konten und das gezielte Überschreiben von Daten kann man sicherstellen, dass keine sensiblen Informationen in fremde Hände gelangen.
Wer diese Schritte befolgt, kann sein Gerät guten Gewissens weitergeben – und sich darauf verlassen, dass die eigene digitale Privatsphäre gewahrt bleibt.
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Sportstudent und zuständig für die Tarifaktionen der einzelnen Anbieter sowie für die Kombiangebote und Bundles mit Handys und Smartphones. Mittlerweile meistens im Homeoffice, dennoch nach wie vor produktiv. Apple Fan. Falls ich eine Aktion übersehen habe – gerne Mail an mich.