Apple scheint nicht viel von der „America first“ Doktrin von Präsident Trump zu halten. Mitten in die Anfangszeit der Trump platzt das Unternehmen mit der Mitteilung, die Fertigung von iPhones (zumindest teilweise) auch nach Bangalore in Karnataka, Indien zu verlagern. Statt amerikanische Arbeitsplätze werden auf diese Weise noch Stellen in Indien geschaffen. Im Original bei Bllomberg heißt es dazu:
“Apple’s iPhones will be made in Bangalore and all devices will be targeted at the domestic market,” said Kharge, IT minister for Karnataka, of which Bangalore is the capital. Kharge said the state will help Apple if it decides to turn to other contract manufacturers in the region. “We did not discuss any other incentives,” he said.
Mittlerweile hat der IT Minister des Landes diese Entscheidung auch auf Twitter bestätigt:
Apple’s intentions to make iPhones in Bengaluru will foster cutting-edge technology ecosystem & supply chain development in the state.
— Priyank Kharge (@PriyankKharge) 2. Februar 2017
Hintergrund für die Entscheidung für Apple – die wohl vor allem die Produktion des iPhone 8 betreffen wird – sind dabei weniger die Kosten für die Produktion. Stattdessen sieht das Unternehmen in Indien einen sehr wichtigen Markt (mit immerhin 1,3 Milliarden möglichen Kunden) den man mit einem Werk vor Ort einfacher erschließen möchte. Das Land fährt schon länger eine “Make in India” Politik, die sich wohl in Teilen durchaus mit dem Ansatz von Trump vergleichen lässt und Apple verspricht sich durch die Verlagerung der Produktion deutliche Vorteile beim Marktzugang. Bisher spielt Apple bei den Verkaufszahlen in Indien keine wesentliche Rolle. Im Jahr 2016 hatte das Unternehmen in diesem großen Land lediglich 2,5 Millionen Geräte verkauft – das ist beim Marktanteil ein Platz gerade noch unter den Top10. Dieser Anteil soll zukünftig deutlich erhöht werden. Allerdings ist unsicher, ob diese Strategie wirklich aufgehen wird. In Indien sind günstigere Modelle derzeit mehr angesagt und ob Apple mit den hochpreisigen Angeboten hier wirklich Kunden gewinnen kann, wird sich erst noch zeigen müssen.
Präsident Trump hat sich bisher zu dieser Verlagerung noch nicht geäußert. Es ist aber klar, dass diese Entscheidung ihm kaum gefallen dürfte – immerhin will er Arbeitsplätze in die USA zurück holen. Die Produktion in den USA selbst würde wohl deutlich zu teuer werden. Bei Foxconn hatte man ein entsprechendes Szenario bereits durchgerechnet und war au eine deutliche Steigerung bei den Kosten für die Herstellung gekommen.
Produktionskosten würden deutlich steigen
Derzeit liegen die Produktionskosten für ein iPhone 7* mit 32GB internem Speicher bei um die 225 US Dollar. Dieser Preis wird wahrscheinlich nicht zu halten sein, wenn die Produktion in die USA verlagert würde. Im Gegenteil, dieser neue Standort würde die Kosten für die neuen iPhone Modelle wahrscheinlich deutlich in die Höhe treiben. Man geht derzeit davon aus, das sich die Produktionskosten mehr als verdoppeln würden. Herstellungskosten von um die 500 Dollar für ein iPhone wären damit greifbar – wohlgemerkt für die gleiche Technik und das gleiche Design – nur durch die Produktionsverlagerung in die USA.
Derzeit machen die Herstellungskosten bei Apple etwa 35 Prozent des Verkaufspreises aus. Steigen diese Kosten wie befürchtet auf 500 Dollar an, würde sich das auch auf den Verkaufspreis auswirken. Die Geräte lägen dann in der günstigsten Version bei 1.400 bis 1.500 Dollar.
Zuletzt aktualisiert: 21. Mai 2024
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Technikaffin seit den Zeiten von Amiga 500 und C64 – mittlerweile aber eher mit deutlichem Fokus auf die Bereich Mobilfunk und Telekommunikation. Die ersten Artikel im Telco Bereich habe ich bereits 2006 geschrieben, seit dem bin ich dem Thema treu geblieben und nebenbei läuft mittlerweile auch noch ein Telefon- und Smartphone Museum um die Entiwcklung zu dokumentieren.