Trotz Google Play Protect: Kaspersky findet 190 kompromitierte Apps – Die Sicherheitsexperten von Kaspersky haben im Google Play Store Apps entdeckt, die den Harly-Trojaner verteilen und dennoch im Store ganz normal gelistet sind. Insgesamt wurden mehr als 190 Apps entdeckt, die um die 4,8 Millionen mal herunter geladen wurden und offensichtlich den Sicherheitsmechanismus von Google umgehen konnten.
Bei Kaspersky schreibt man selbst dazu:
die Cybersicherheitsexperten von Kaspersky haben eine schädliche Kampagne im Google Play Store mit insgesamt mehr als 4,8 Millionen Downloads infizierter Anwendungen identifiziert. In den vergangenen zwei Jahren haben Cyberkriminelle dort mehr als 190 legitime Applikationen imitiert – von Taschenlampen-Apps bis hin zu Minispielen –, um den Harly-Trojaner zu verbreiten und Nutzer ohne deren Zustimmung für kostenpflichtige Dienste zu abonnieren.
Sobald ein Anwender eine entsprechende App startet, beginnt der Trojaner, Informationen über das genutzte Gerät und dessen Mobilfunknetz zu sammeln. Das Smartphone des Betreffenden wechselt dann zu einem anderen mobilen Netzwerk, worauf der Trojaner dessen C&C-Server ansteuert, um die Liste der Abonnements zu konfigurieren, für die eine Anmeldung erfolgen muss. Anschließend öffnet der Trojaner die Adresse des jeweiligen Abonnements in einem unsichtbaren Fenster und gibt die bereits erhaltene Telefonnummer des Nutzers ein, tippt auf die erforderlichen Schaltflächen und fügt den Bestätigungscode aus einer Textnachricht ein. Dies führt dazu, dass der Nutzer Kunde von Bezahl-Abonnements wird, ohne es zu merken.
Google ist mittlerweile über dieses Problem informiert, aber bisher ist nicht bekannt, ob die Apps bereits aus dem Playstore entfernt wurden oder noch nicht. Generell gibt man bei Kaspersky daher folgende Tipps:
- Mods [1] von verdächtigen Seiten oder raubkopierte Software sollte niemals heruntergeladen werden. Angreifer wissen, dass Nutzer auf kostenlose Angebote stets sehr positiv reagieren und nutzen dies durch Malware aus, die in Cracks, Cheats und Mods versteckt ist.
- Auf Mobiltelefonen sollte eine leistungsstarke Antivirenlösung, etwa Kaspersky Premium [2], installiert sein.
- Das genutzte Antivirenprogramm sollte beim Spielen nicht ausgeschaltet werden. Der Spielmodus von Kaspersky Standard verhindert zudem, dass zu viele Systemressourcen während eines Spiels verbraucht werden.
- Eine Neuinstallation des Browsers oder Änderungen an den Einstellungen werden die Malware nicht beseitigen. Zunächst muss der Nutzer die schädliche Anwendung identifizieren. Das Gerät zeigt in den Konfigurationen eine vollständige Liste der Apps an (Einstellungen → Apps und Benachrichtigungen → Alle Apps anzeigen). Aus dieser Liste kann die App samt Malware effektiv gelöscht werden.
- Apps sollten vor ihrer Installation stets auf Seriosität und die entsprechenden Vertriebskonten überprüft werden.
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Technikaffin seit den Zeiten von Amiga 500 und C64 – mittlerweile aber eher mit deutlichem Fokus auf die Bereich Mobilfunk und Telekommunikation. Die ersten Artikel im Telco Bereich habe ich bereits 2006 geschrieben, seit dem bin ich dem Thema treu geblieben und nebenbei läuft mittlerweile auch noch ein Telefon- und Smartphone Museum um die Entiwcklung zu dokumentieren.