[gelöst] Virus, Malware und Adware bei Android löschen – so geht es – unter Malware, was sich aus dem Englischen als „malicious software“ entschlüsseln lässt, versteht man eine bestimmte Art von Schadprogrammen, welche in die besagte Software des Gerätes eindringen und sehr oft für böswillige und in manchen Fällen sogar gefährliche Aktionen – unter anderem auch das Sichtbarmachen von privaten Passwörtern für andere – zuständig sind. Ähnlich verhält es sich auch mit der Adware, welche dem Gerätnutzer unerwünschte Werbung einblendet und das auf Kosten von mobilen Daten und des Akkus. Wie man diese Schädlinge loswird, erfahren die Leser aus dem folgendem Beitrag.
Die Vorgehensweise ist dabei immer gleich und unabhängig davon, welches Android Smartphone man nutzt. Die nachfolgenden Tipps gelten daher sowohl für Samsung Smartphones, Xiaomi Handys als auch für die Modelle von OnePlus, Honor, Nokia und den anderen Android Herstellern.
TIPP: Um zu verhindern, dass Malware und andere Schadsoftware auf die Geräte kommt, haben wir hier einige Tipps zusammengestellt: Android Sicherheit. Dann kann man sich in vielen Fällen die nachgelagerte Arbeit des Löschens sparen. Ob das Handy gehackt wurde, kann man anhand dieser Anzeichen heraus finden: Wurde man Smartphone gehackt?
Inhaltsverzeichnis
Handy im sicheren Modus neustarten
Eine der vielen Optionen von Android OS ist der sogenannte „sichere Modus“. Mit dessen Hilfe kann man das Handy so neustarten, dass beim nächsten Aktivierungsvorgang nur die Programme tätig werden, die in den Werkeinstellungen enthalten sind, zu welchen die später hinzugekommene Malware definitiv nicht gehört. Die Nutzung des besagten Modus wird abhängig vom Gerät unterschiedlich ausgeführt, sodass es keine verbindende Anleitung dafür gibt. So funktioniert das bei Samsung Galaxy Geräten wie folgt:
- Smartphone aus- und wieder einschalten
- beim Starten muss man die Menü Taste gedrückt halten, bis man das Handy im sicheren Modus aktiviert hat
- sollte die oben beschriebene Variante nicht funktionieren, sollte man das Gerät mithilfe vom gleichzeitigen Drücken auf die Power und Menü bzw. Home Taste anschalten. In anderen Fällen kann man beim funktionierendem Gerät lediglich die Ein/Aus Taste halten, bis die entsprechende Frage bezüglich der Aktivierung vom sicheren Modus erscheint
Die komplette Anleitung gibt es nochmal hier: Abgesicherter Modus unter Android
Hat man das Handy wieder aktivieren können und die Werbungen werden dabei nicht angezeigt, deutet es daraufhin, dass man die Ursache für die Störung problemlos beseitigen kann. Nun muss man in Erfahrung bringen, an welcher Anwendung die Problemquelle liegt.
Video: Der abgesicherte Modus bei Android Smartphones
Die infizierte App identifizieren
Sticht die Funktionsweise einer bestimmten App beim Umgang mit dem Gerät deutlich heraus, sodass sich diese ununterbrochen bemerkbar macht oder gar eine Auswirkung auf die Arbeit anderer Anwendungen hat, ist es ein sicherer Zeichen dafür, dass genau sie für die erwähnten Komplikationen verantwortlich ist. Um diese zu beseitigen, gibt es seit Android 6 „Marshmallow“ die Funktion von Berechtigungserkennung, welche in diesem Fall äußerst passend ist. Das liegt daran, dass die Adware Befugnis braucht, um sich dadurch bei anderen Anwendungen bemerkbar zu machen, diese also in gewisser Weise zu überdecken. An dieser Stelle muss man folgende Schritte vornehmen:
- Einstellungen öffnen
- die Option „Apps & Benachrichtigungen“ oder „Anwendungen“ wählen
- dort zuerst auf „Erweitert“ und dann auf „Spezieller App-Zugriff“ tippen
- hier wird der Punkt „Über anderen Apps einblenden“ zu sehen sein
- nun wird man eine Liste an unterschiedlichen Apps sehen, darunter auch diejenige, die als Störenfried tätig ist. Man kann ihr nun entweder die entsprechenden Berechtigungen entziehen oder sie gleich deinstallieren. Um Letzteres durchzuführen, muss man auf die App tippen und sich für „Deinstallieren“ entscheiden.
Video: Handy gehackt – so erkennt man es
Administratorrechte bei Anwendungen
Einige Malwares sind jedoch ausgeklügelter als die anderen, sodass sie bei der Installation nach den Rechten auf Geräte-Administrator verlangen. Insbesondere betrifft es die Malware, welche sich zunächst ironisch als Anti-Malware präsentierte. Dieser wurden dann die erwähnten Rechte verliehen, womit man die jetzige Deinstallation unbewusst erschwert hat. So muss man dieser App die Privilegien wieder entziehen, was man auf folgende Weise machen kann:
- Einstellungen öffnen
- die Option „Sicherheit und Standort“ wählen
- dort auf „Apps zur Geräteverwaltung“ gehen. Hier kann man die Häkchen neben den besagten Apps entfernen, sodass man die störende Anwendung später vom Gerät problemlos löschen kann
Die Malware App deinstallieren
Nun kann die Unannehmlichkeiten bereitete Anwendung vom Handy deinstalliert werden. Dabei geht man wie folgt vor:
- Einstellungen öffnen
- dann die Option „Apps & Benachrichtigungen“ bzw. „Anwendungsmanager“ öffnen
- anschließend geht man auf „Alle Apps anzeigen“. Hier sucht man nach der entsprechenden App, bei der man sich sicher ist oder zumindest den Verdacht schöpft, diese könne für die Probleme zuständig sein und tilgt sie vom Gerät aus
Ergebnisse im normalen Modus überprüfen
Nun muss man sehen, dass der Vorgang auch produktive Ergebnisse zur Folge hatte. Nun muss man das Gerät wieder aus- und wieder anmachen, diesmal aber in dem normalen, also gewöhnlichen Modus, anschalten. Dabei wird man schnell erkennen können, ob der Defekt beseitigt wurde oder nicht. Bei einigen Geräten lässt sich der sichere Modus mithilfe einer Benachrichtigung verlassen.
Worauf man nach der Deinstallation achten sollte
Leider werden beim Loswerden schädlicher Apps in manchen Fällen nur die oberflächlichen Probleme beseitigt, sodass weitere Gefahren auf den Nutzer sowie sein Handy hinter der Ecke warten. Folgendes sagt dazu Thomas Uhlemann, ESET-Antivirus Hersteller:
„Es war der App schon möglich, persönliche Daten des Smartphones an Drittserver zu übertragen, möglicherweise inklusive Logins und so weiter. Ebenso ist es möglich, dass bereits eine Provider-SMS empfangen wurde, die die Netzzugänge verändert hat und somit nicht mehr den Mobilfunk-Zugang des eigentlichen Netzbetreibers verwendet werden.“
Es können also immer noch Komplikationen bestehen, sogar nach dem die Malware gelöscht wurde. Allerdings kann man das auch schnell beheben. Dafür braucht man die APN des benutzten Gerätes. Um diese einsehen zu können, befolgt man folgenden Anweisungen:
- Einstellungen öffnen
- dann die Option „Netzwerk & Internet“ öffnen
- hier weiter in den Bereich „Mobilfunktnetz“ und „Erweitert“ gehen
- anschließend „Zugangspunkte (APNs)“ wählen. An dieser Stelle muss man die verwendeten Zugangspunkte mit denen, die dem Nutzer an der Seite des Anbieters für seine Verbindung angezeigt werden, vergleichen. Stimmen diese nicht überein, müssen die Betroffenen eine Einrichtungs-SMS vom Anbieter anfordern. Mit diesen kann man die falschen Einstellungen zurücksetzen
Hierbei kann es vorkommen, dass die befallene App die Root-Rechte verlangt. Sollte man das rechtzeitig vor bzw. während der Installation merken, darf man die App auf keinen Fall installieren, da solche Anfragen bei normalen Anwendungen nicht erscheinen dürfen. Hat man die App aber schon installiert, kann man leider als Normalnutzer nicht viel gegen die Malware machen. Denn die App schleicht sich heimlich in die Werkeinstellungen des Gerätes, sodass sie praktisch zur Zusammensetzung des gesamten Systems gehört. In solchen Fällen hilft nur ein kompletter Reset der Software. Auch hier bestehen unterschiedlichsten Methoden, wie man das zustandebringen kann, ebenso abhängig vom Modell. Diese Ansätze können die Leser aus dem Beitrag entnehmen, welcher unter dem folgenden Link vorhanden ist.
Vorbeugung von Android Malware – worauf muss man achten?
Um der Malware auszuweichen, müssen die Smartphone Nutzer – und eigentlich auch Handyinhaber mit anderen Betriebssystemen – darauf achten, dass sie ihre Anwendungen aus sicheren Quellen holen. Denn installiert man die Apps aus dem Play Store kann derartiges mit dem Handy nur selten passieren und falls doch, dann kann die Lösung für das Problem schnell gefunden werden. Auch soll man auf die Beliebtheit, sprich Erfahrung mit der App, des gewünschten Programms achten, denn solche Informationen werden von den Nutzer in den Kommentaren erwähnt. Eine Google Suche und das Belesen über die App, welche man installieren möchte, kann nicht schaden, da man alles über die Schwächen und Stärken der App in Erfahrung bringt. Sucht man jedoch nach Programmen auf unbekannten APK-Portalen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man auf Malware stoßen wird.
Ebenso sollte es sich mit Antivirenprogrammen verhalten. Diese sorgen für die Sicherheit auf dem Smartphone, sodass man sie auch von geprüften und zuverlässigen Seiten installieren sollte. Ansonsten kann es auch dazu kommen, dass man neben den Adwares auch Scarewares und andere, unangenehme und vor allem schädliche Programme auf das Handy bringt.
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Zuletzt aktualisiert: 13. August 2023
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Technikaffin seit den Zeiten von Amiga 500 und C64 – mittlerweile aber eher mit deutlichem Fokus auf die Bereich Mobilfunk und Telekommunikation. Die ersten Artikel im Telco Bereich habe ich bereits 2006 geschrieben, seit dem bin ich dem Thema treu geblieben und nebenbei läuft mittlerweile auch noch ein Telefon- und Smartphone Museum um die Entiwcklung zu dokumentieren.